„Zur Wachauerin” im Weingut Herzog im Rahmen von “Kultur bei Winzer*innen”
Weingut Herzog & Brunngassenheuriger, Brunngasse 43, 2540 Bad Vöslau
Der Titel der jüngsten, mittlerweile vierten CD des Trios ZUR WACHAUERIN zieht sich wie ein roter Faden durch die elf Stücke – Lebensentwürfe, die nicht ganz geglückt scheinen. „unta an kaasign drascheekeksimond“ beispielsweise ist die Waldviertler Version von Romeo und Julia, im Song „im nächstn lebm“ wird zu Kalimba-Klängen den vergebenen Möglichkeiten im Diesseits nachgeweint und „a woidviertl am meer“ erträumt ein Leben fern von „winter, mauntl und haum“. Die titelgebende Nummer „ka gmahde wiesn“ erzählt die Geschichte eines Lebens, ohne sich eines einzigen Zeitwortes zu bedienen, wie schon bei den Vorgängeralben ergänzen sich Stimme und Gitarren kongenial. Alles scheint ganz einfach, auch wenn im Song „warum?“ die Frage gestellt wird, „warum ois afoche so schwa is?“
Der Bogen spannt sich von dunkelgrauen Liedern, wie „auf da bluadwiesn“, die einem Ludwig Hirsch zur Ehre gereichen würden, bis hin zu fröhlich-frivolen Stimmungsaufhellern wie die „waldviertler stanzen“. Da bleiben kein Auge und kein Glas trocken bei Versen wie „da koal aus gfö, der is oft in ö, und d’lotte sei frau, is a meistns blau“.
„Zur Wachauerin“ das sind Michael Bruckner (Komposition / Gitarre), Wolfgang Kühn (Text / Stimme) und Fabian Pollack (Gitarre).
Die Formation Zur Wachauerin besticht durch die besonders glückliche Zusammenführung der Lyrik des Mundartpoeten Wolfgang Kühn mit den – sonst vornehmlich durch ihr Wirken in der Nu-Klezmer Band Nifttys bekannten – Gitarristen Fabian Pollack und Michael Bruckner. Zur Wachauerin und ihr neues Album ist erfrischend düster, angenehm gemein, vor allem aber ehrlich und bodenständig. Ein besonderes Projekt und wichtig insbesondere als eines der authentischen Gegengewichte zur immer mehr um sich greifenden Beliebigkeitsfolklore.
Nähere Infos: www.zurwachauerin.at
Aussender: Wolfgang Kühn, dummail@gmx.at