Haus der Kunst, Kaiser Franz-Ring, 2500 Baden
Lichtbilder, Texte und Diskussion von und mit Peter Steiner
Wie frei war das befreite Österreich nach 1945 wirklich? Wie lebte man in dem von der Sowjetarmee zehn lange Jahre zum Hauptquartier ihrer Besatzungszone erkorenen Baden? Wie kamen Stadt und deren Bewohner mit 25.000 Sowjetsoldaten zurecht?
Der vor dem Zweiten Weltkrieg in Baden geborene und nach einem Forscherleben in der gesamten Welt nach Baden heimgekehrte Peter Steiner hat erlebt, was die meisten heutigen Bewohner der Stadt nur aus dem Geschichtsunterricht kennen. Als vielleicht einziger lebender Österreicher, der als Jugendlicher noch auf Schiffen der einstigen K&K Österreichischen Handelsflotte – zu ihrer Zeit die größte im Mittelmeer – die Levante bereist hat, lebte Steiner später mit seiner jungen Familie sechs Jahre im afrikanischen Regenwald, durchquerte die Sahara, bevor es dort Straßen, bewaffnete Fundamentalisten, Flüchtlinge aus Schwarzafrika und Schlepperbanden gab, machte danach die „Neue Welt“ von Alaska bis Feuerland zu seinem beruflichen und persönlichen Umfeld, forschte in Zentralasien, und tauschte schließlich in einem Alter, in dem so manch andere an die Pension denken, den Beruf eines promovierten Geologen mit dem eines Schriftstellers, um ein umfangreiches literarisches Werk zu schaffen. Es ist schwer vorstellbar, darin nicht die Erfahrungen eines so ereignisreichen Lebens zu finden. Auf dem bereitgestellten Büchertisch kann man sich davon überzeugen. An diesem Abend jedoch soll der Schwerpunkt auf den schmerzlichen Kindheitserfahrungen in Baden am Ende des Zweiten Weltkrieges liegen, ergänzt durch Fotos, die der damals 18-jährige Peter Steiner vor, während und nach dem Abzug der sowjetischen Truppen im Herbst 1955 in Baden machte, Bilder, wie es sie kein zweites Mal gibt.
Eintritt frei, Spenden erbeten. Büchertisch
Aussenderin: Cornelia Znoy, cornelia.znoy@baden.gv.at