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Katharina Kepler - die schwäbische Hexenmutter
Vor 400 Jahren, im April 1622, starb Katharina Kepler, die Mutter des heute gerühmten Astronomen. Die wissbegierige, wenngleich recht zänkische Frau prägte Johannes' Charakter mit, weckte in ihm vielleicht die Neugierde an den Phänomenen der Natur. Ihre letzten Lebensjahre waren vom Vorwurf des mehrfachen Schadenszaubers, einem Hexenprozess und 14monatiger Kerkerhaft überschattet.
Wie kam es dazu? Welche Rolle spielte ihr Sohn Johannes Kepler in diesem Verfahren? Lieferte das Manuskript einer von ihm geplanten Science-Fiction-Erzählung, heute „Mondtraum“ genannt, zusätzlichen Zündstoff? Wie sollte Katharina Kepler letztlich dem Scheiterhaufen entrinnen?
Die griechische Unterwelt
Die alten Griechen blickten einem traurigen Jenseits entgegen. Das liebliche, sonnenverwöhnte Elysion stand bloß den Götterlieblingen offen. Mit Höllenqualen mussten andererseits nur die schlimmsten Frevler rechnen, die sich im finsteren Tartaros wiederfanden. Somit erwartete die allermeisten Verstorbenen ein trostloses Dasein im Hades: ein feuchter, öder Ort, stets in bleichen Winter gehüllt. Erlösung versprachen bestimmte Mysterienkulte oder der Glaube an die Wiedergeburt. Viele Motive der damaligen Vorstellungen hinterließen letztlich Spuren in unserer Sprache. Dazu zählen etwa die Begriffe „Orgie“, „Pompfüneberer“, „Mysterium“, „Tragödie“, „Sisyphusarbeit“, „Élysée-Palast“ oder die Vornamen Dimitrij, Demi, Dennis, Coco und Corinna.
Aussender: Dr. Christian Pinter, 1210 Wien, Gerichtsgasse 1c/6/10, Tel 0676/588 588 6, vortrag@himmelszelt.at