In Auseinandersetzung mit der oft unkritischen Darstellung der Waldviertler Schalensteine, im speziellen mit den "Opferstein-Befürwortern, zeigt der Archäologe Mag. Martin Penz methodische und fachlich-inhaltliche Fehlinterpretationen auf und setzt sich mit konträren Erklärungen der Steinschalen auseinander. Neben der Darstellung kultisch-magischer Bedeutung und verschiedener weltanschaulicher Vereinnahmungen der Schalensteine in der Vergangenheit wird auch auf die interessantesten Fallbeispiele im Waldviertel eingegangen. "Die noch weitgehend intakte Naturlandschaft des oberen Waldviertels mit den Granitrestlingen und im Besonderen mit den Schalensteinen bewahrt auch ohne bedeutungsschwanger konstruierte (V)Erklärungen ihren Reiz und hohen Wert durch diese seltenen und pittoresken Naturdenkmale", schreibt Penz.
Seit vielen Jahren beschäftigt sich Walter Zach-Kiesling aus Altenburg mit den Waldviertler Bildstöcken. Im vorliegenden Heft (3/2003) behandelt er die Hochkreuze aus Stein, die im nördlichen Waldviertel eine charakteristische Form des religiösen Flurdenkmals darstellen. Über die erste Oberleitungs-Automobillinie Österreichs in Gmünd, die im Jahr 1907 eröffnet worden war, berichtet der Techniker Dipl.-Ing. Rudolf Preymann.
Aus der Feder des früheren Landesschulinspektors Wilhelm Ziskovsky stammt der Aufsatz "Die Stadt Krems in der Zwischenkriegszeit - von der Demokratie zum Ständestaat". Er liefert vor allem durch die Auswertung der verschiedenen Lokalzeitungen ein anschauliches Bild von den politischen Auseinandersetzungen in Krems und Stein. Die Werke eines fast unbekannten Künstlers - Prof. Eduard Weinmann (1924-2000) - werden von Mag. Silvia Pill vorgestellt. Nach seinen Entwürfen wurde auch ein Haus mit Atelier und Gartenanlage in Groß-Siegharts errichtet.
Waldviertler Kulturberichte und Buchbesprechungen ergänzen das 120 Seiten starke Heft. Bezugsadresse ist die Redaktion "Das Waldviertel" unter 3580 Horn, Postfach 1 oder 02982/3991 (Dr. Erich Rabl, ab 15 Uhr) oder mailto:e.rabl@aon.at . Ein "Waldviertel-Heft" kostet 7 Euro