Als einen der international bekanntesten Künstler, der aber auch im Spannungsfeld zwischen Achtung und Ächtung lebt, bezeichnete Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll Hermann Nitsch am Donnerstag Abend in der Sammlung Essl in Klosterneuburg. Dem Künstler ist im Hause Essl eine Retrospektive mit 180 Werken aus 40 Schaffensjahren gewidmet. Diese Schau wird anlässlich des 65. Geburtstages des Künstlers gezeigt. Die Werke stammen großteils aus dem Besitz der Sammlung Essl.
Für Pröll stellt ein Künstler wie Nitsch vor allem das Entwicklungspotenzial einer Region dar. Nitsch sei aber auch eine Art Gegenpol zur menschlichen Entwicklung. Zudem habe sich diese spannende und schillernde Künstlerpersönlichkeit, die die ganze Welt kennt, immer zu seiner Heimat und zu seinen Wurzeln bekannt.
Die Sammlung Essl wiederum bietet für den Landeshauptmann Künstlern unserer Zeit die Möglichkeit der Präsentation und zeichnet somit auch ein Profil vom Bundesland Niederösterreich. Pröll: "Essl schafft damit ein Kulturklima, das weit über dieses Haus hinaus reicht."
Die Wurzeln der Kunst von Hermann Nitsch, die immer wieder für emotional geführte Diskussionen sorgte und sorgt, entstammen dem Wiener Aktionismus der frühen sechziger Jahre. Nitsch zählt heute zu den prominentesten Vertretern dieser Kunstrichtung, die als bedeutender Beitrag Österreichs zur Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewertet wird. Seine Werke gehören zu den Beständen der wichtigsten Museen der Welt. Zur Ausstellung ist auch ein 228 Seiten umfassender und aufwändig gestalteter Katalog mit vielen Abbildungen und einem Gesamtverzeichnnis der Werke von Nitsch in der Sammlung Essl erschienen.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zur Sammlung Essl sind unter http://www.sammlung-essl.at , bzw. unter mailto:alvarez@sammlung-essl.at , zu erhalten.