Auf Einladung der Waldviertel Akademie, des Österreichisch-Tschechischen Dialogforums und der Vereine Kulturen an der Grenze sind am 31. Oktober die Schriftsteller Ivan Binar und Peter Henisch um 19:00 Uhr in Raabs im Gasthaus Stadtkrug zu Gast.
Das Jahr 1968 ist einer der wenigen Zeitpunkte im 20. Jahrhundert, die Österreicher und Tschechen verbunden hat - was für die einen der "Prager Frühling", war für die anderen der erwünschte Aufbruch hin zu einer neuen Gesellschaft - nicht zuletzt mit dem Traum von einem anderen, nichtstalinistischen, humanen Sozialismus als Bindeglied. Die Veranstaltungsreihe hat sich zum Ziel gesetzt, historische und aktuelle Aspekte des Jahres 1968 in Erinnerung zu rufen.
Peter Henisch der 1943 in Wien geboren ist, studierte in den 60er Jahren Philosophie, Psychologie, Geschichte und Germanistik. 1966 arbeitete er in der Lokalredaktion der Wiener Arbeiterzeitung. Henisch ist Mitbegründer der Literaturzeitschrift Wespennest und seit 1972 als Literaturredakteur der Zeitschrift des Theaters der Jugend Neue Wege tätig. Seit 1971 ist er freiberuflicher Schriftsteller. In seinen Romanen "Der Mai ist vorbei" (1978) und "Der schwarze Peter" (2000) beschäftigt er sich intensiv mit dem Jahr 1968 und den Jahren danach.
Ivan Binar wurde 1942 in Mähren geboren und arbeitete als Lehrer und Journalist. Wegen seiner Protestschriften gegen die sowjetische Okkupation und die gewaltsame Niederschlagung des Jahres 1968 verbrachte er ein Jahr im Gefängnis, durfte aber 1977 auf Intervention Bruno Kreiskys aus der Tschechoslowakei ausreisen. Er lebte einige Jahre in Wien, wo er bis 1983 als Porzellanrestaurator und Dolmetscher arbeitete. Seit September 1994 lebt er wieder in Prag. Seine österreichischen Exilerfahrungen hat er in dem 1993 erschienenen Roman "Kunstkitterei" verarbeitet. Weiters schrieb er Romane wie "Was ist, was war Herr Gabriel oder Prosawerke wie "Die Rekonstruktion".
Im Gespräch mit Wolfgang Müller-Funk werden Peter Henisch und Ivan Binar über ihre persönlichen Erfahrungen im Jahr 1968 und was davon blieb debattieren.
Karten (Fünf Euro) und Infos: 02842/53737