Das Deutsche Museum, München, kündigt ein neues Scholar-in-Residence Programm an. Das Programm lädt Wissenschafts- und TechnikhistorikerInnen und ForscherInnen benachbarter Gebiete ein, für die Dauer von 6 oder 12 Monaten mit den ebenso umfangreichen wie vielfältigen Beständen des Museums zu arbeiten. Die StipendiatInnen werden gebeten, ihre Projekten zu Beginn ihres Aufenthalts einem kleinen Kreis von KollegInnen vorzustellen und am Ende in einem öffentlichen Vortrag zu präsentieren. Darüber besteht die Möglichkeit, Ergebnisse der Projektarbeit in Publikationen des Deutschen Museums zu veröffentlichen.
Das Deutsche Museum bietet zahlreiche Möglichkeiten für innovative Untersuchungen naturwissenschaftlicher Prozessen und des Kulturellen Wandel der Technik: Vor genau 100 Jahren gegründet, umfassen seine Bestände rund 100.000 Objekte, ein Archiv mit 4.500 Regalmetern (einschließlich einer umfangreichen Sammlung von wissenschaftlichen Fotografien, technischen Zeichnungen, Firmenschriften sowie Nachlässen) und eine Forschungsbibliothek zur Wissenschafts- und Technikgeschichte (mit rund 875.000 Bänden 5.000 Zeitschriften sowie einer bedeutenden Sammlung von libri rari). Die Sammlungen sind historisch gewachsen; in den Objekten, Büchern und Archivalien einzelner Wissenschaftler, Ingenieure sowie von Firmen und wissenschaftlichen Institutionen spiegelt sich die Geschichte von Experimentalsystemen und Innovationskulturen. Die einzigartige Sammlungsstruktur des Museums ermöglicht es den StipendiatInnen, die vorhandenen Objekte, Texte und Bilder zu innovativen, übergreifenden Forschungsansätzen zu verknüpfen un nicht nur die Geschichte, sondern auch die Archäologie von Wissenschaft und Technik zu untersuchen. So hat sich jüngst beispielsweise im Museum eine Arbeitsgruppe gebildet, die den Wandel von Konzepten wie "Wahrnehmung", "Evidenz" oder "Repräsentation" anhand von wissenschaftlichen Fotografien und Filmen thematisiert, die frühe Phasen der Erforschung mikrophysikalischer, für das menschliche Auge unsichtbarer Phänomene dokumentieren.
Die StipendiatInnen stehen im täglichen Kontakt mit KonservatorInnen, ArchivarInnen und BibliothekarInnen und werden in ihren Arbeiten unterstützt von den WissenschaftlerInnen des Museums (rund 50 MitarbeiterInnen) sowie des Münchner Zentrums für Wissenschafts- und Technikgeschichte (ebenfalls rund 50 WissenschaftlerInnen), einem institutionellen Verbund aller Wissenschafts- und technikhistorischen Institute des Deutschen Museums, der Technischen Universität, der Ludwig-Maximilians-Universität und der Universität der Bundeswehr in München mit Sitz am Deutschen Museum.
Die StipendiatInnen sind gehalten, ihre Projekte auf den Sammlungsbeständen des Deutschen Museums zu basieren und eng mit MitarbeiterInnen vor Ort zu kooperieren. Anträge, die darauf abzielen, neue Ansätze objektorientierter Forschung zu erproben, sind besonders willkommen. Weitere Informationen bieten folgende Web-sites:
Münchner Zentrum, http://mzwtg.mwn.de .
Deutsches Museum, http://www.deutsches-museum.de .
Die Stipendien sind nach Alter, Familienstand und Qualifikation gestaffelt und umfassen maximal 30.000 EUR für ein volles Jahr bzw. 15.000 EUR für 6 Monate. WissenschaftlerInnen jeder Qualifikationsstufe sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben, sofern sie ein Universitätsstudium abgeschlossen haben. Ausländische BewerberInnen sind gehalten, die Kosten für ihre Krankenversicherung selbst zu tragen.
Bewerbungsschluss: 1. Januar 2004.
Auswahl der KandidatInnen: 1. Februar 2004.
Stipendienbeginn: 1. März oder 1. August 2004.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit den einschlägigen Unterlagen einschließlich Anschreiben, Lebenslauf, einem Abstract von 400 Wörtern, einem Projektexposee im Umfang von drei Seiten und drei Empfehlungsschreiben an
Helmuth Trischler . Forschungsdirektor Deutsches Museum, Museumsinsel 1 . D-80538 München, Tel: 00 49 (0) 89 2179.280, Fax: 00 49 (0) 89 2179.239, mailto:h.trischler@deutsches-museum.de , http://mzwtg.mwn.de .