Das Land Niederösterreich hat kürzlich gemeinsam mit dem ORF NÖ und der Volkskultur NÖ im Rahmen einer Gala im Festspielhaus St. Pölten seine Kulturpreise vergeben. Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll überreichte am Freitag Abend sechs Würdigungspreise und zwölf Anerkennungspreise. Die Kulturpreise sind eine wichtige Förderaktion des Landes. Das Land stellt für die Kultur- und Wissenschaftspreise jährlich rund 180.000 Euro bereit.
Die Würdigungspreisträger für Kultur sind Lisl Ponger (Bildende Kunst), Peter Turrini (Literatur), Franz Koglmann (Musik), Bruno Max (Darstellende Kunst), Peter Tscherkassky (Medienkunst) und Alexander Veigl (Volkskultur und Kulturinitiativen).
Anerkennungspreise erhielten Brigitte Pamperl und Hildegard Fuchs (Bildende Kunst), E. A. Richter und Michael Kos (Literatur), das Theater Westliches Weinviertel und Michael Garschall (Darstellende Kunst), Kerstin Cmelka und Martin Anibas (Medienkunst), Adriane Muttenthaler und Richard Filz (Musik) sowie das Jugend- und Kulturhaus Triebwerk und der Kulturverein Böllerbauer (Volkskultur und Kulturinitiativen).
Neben Landeshauptmann Pröll hielt auch der tschechische Dichter Pavel Kohout eine Festrede. Er beschäftigte sich mit der "Kraft der Kräfte": "Wenn zwei gleich starke Gruppen gegensätzliche Ziele verfolgen, wirken die Kräfte gegeneinander. Aufgabe der Politik ist es, die Kraft der Kräfte einzusetzen, um eine Lösung herbeizuführen", erklärte Kohout. Kompromisse zu finden, sei eine Kunst. Zudem sollte jedes Land für sich eine Geschichtshygiene durchführen. Die Eiferer hätten mehr Schaden angerichtet als die Zweifler.
Für Landeshauptmann Pröll ist die Kultur eine Plattform für die gute Entwicklung eines Landes. Niederösterreich habe sich in den letzten 20 Jahren von einem Land am "Rande der Welt" zu einem Land in der Mitte Europas entwickelt. "Von dieser Entwicklung müssen wir Kraft für die Zukunft schöpfen", betonte Pröll. Niederösterreich dürfe nicht im Sog der Globalisierung verschwinden. Kultur und Künstler seien die Säulen dieser Kraft. Die Politik dürfe die Kreativität nicht einschränken.