Am Donnerstag, 4. Dezember, findet am Ort des historischen Kohlen-Bergbaus in Schrambach (Stadtgemeinde Lilienfeld) eine Barbarafeier statt. Um 16 Uhr beginnt in der Niederhof-Kirche der Barbara-Gottesdienst, danach führen Pferde, Reiter und Wagengespanne, gefolgt von Kindern mit Laternen, den Zug zum Wirtshaus "Hof am Steg". Erinnerungen an die Bergwerkszeit lassen den Tag ausklingen. Ein Kinderprogramm mit Laternenlichtern und einem Kinderpunsch im "Martinskeller am Steg" ergänzen das Programm, das durch eine Abordnung der Werkskapelle Traisen musikalisch umrahmt wird.
Diese Barbara-Feier - die Heilige Barbara ist Schutzpatronin der Bergleute - gilt auch dem Abbau der Schrambacher Schmiede-Kohle: 1790 wurde erstmals vom Kohlenbergbau bei Lilienfeld berichtet. 1832 wird der Annastollen, 1838 der Carolusstollen angeschlagen, 1882 der Luisaschacht fertiggestellt. In der Blütezeit des Bergwerks um 1890 wurden die Grubenfelder mit insgesamt rund 200.000 Quadratmetern angegeben. 1896 kam es zur Gründung der Steinkohlengewerkschaft mit den Hauptgesellschaftern Friedrich von Neuman und Caroline Fruwirth, ab 1903 ist auch Alexander Diamantidi engagiert.
1896 erfolgte ein mächtiger Wassereinbruch im Ostteil des Bergwerks, der nur mühevoll wieder unter Kontrolle gebracht wurde. 1902 gab es einen zweiten Wassereinbruch im Luisaschacht, der aber diesmal nicht mehr bewältigt werden konnte. Der Bergbau wurde daher in den Zögersbachgraben verlegt. Am 10. August 1927 sperrte die Wasserkraftanlage einer Firma die Stromzufuhr. Ein Konkurs war die Folge. Verschiedene Rettungsversuche scheiterten letztendlich, nur wenige Arbeiter schufteten noch unter Tage.
Erst von 1930 bis 1935 florierte der Bergbau wieder. 1937 verschlechterte sich die Kohleführung wieder, und am 1. Jänner 1939 stellte die NS-Führung den Schrambacher Bergbau ein. Während des Krieges in Konkurs, versuchte man von 1954 bis 1959 im Morigraben einen Wiederanfang. Am 27. Juni 1963 wurden die Bergwerksberechtigungen für erloschen erklärt.