Karten: 01/587 05 04 oder http://www-dietheater.at .
dietheater konzerthaus
(25.11 - 6.12. 2003, 20 Uhr außer So, Mo)
Uraufführung!
Der Zorn der Eleonore Batthyány - Ein Monodrama von Erwin Riess
Gefördert im Rahmen des "Europäischen Jahrs für Menschen mit Behinderungen"
Bühnenrechte: Thomas Sessler Verlag, Wien 1
Das Stück spielt am 24. August 1719 in der Hofburg zu Wien
Personen: Eleonore Batthyány, 47 Jahre
Spiel: Cornelia Scheuer
Produktion und Regie: Wolfgang Stahl
Text und Regie: Erwin Riess
Lichtdesign: Reto Schubiger
Bühnenbild u. Kostüm: Raja Schwahn-Reichmann
Coaching: Ina Rager und Eva Tacha - Breitling
Fotos: Robert Polster
Video: Alexander Hudson
Barrierefreier Zugang! Behinderten-WC vorhanden!
Der Ausgangspunkt
Vor Jahren spielte der behinderte Schauspieler Peter Radtke Kafkas "Bericht an die Akademie" im Burgtheater. In diesem Text der Weltliteratur spricht ein Affe zu den Mitgliedern einer fiktiven Akademie über seine Amerikareise und was ihm dabei widerfuhr. Eine Produktion in der Regie von George Tabori. Dennoch litt die Aufführung an einem nicht behebbaren Manko. Der behinderte Schauspieler Radtke wird ans Burgtheater eingeladen und spielt einen Affen. Alle Versuche Radtkes, der infolge glücklicher familiärer Umstände eine Schauspielausbildung genossen hat, nach dem Erfolg des Stückes andere Rollen am Burgtheater zu erhalten, scheitern. Es bleibt die Erkenntnis: behinderte Schauspieler dürfen Affen spielen, aber keine Menschen, zumindest keine nichtbehinderten Menschen. Diesen Teufelskreis zu durchbrechen, ist das Ziel der gegenständlichen Arbeit. Der behinderte Schriftsteller Erwin Riess schreibt für die behinderte Darstellerin Cornelia Scheuer ein Theaterstück, in dem es in keinem Wort um Behinderung geht. Anhand eines Themas aus der österreichischen und europäischen Geschichte wird ein berühmtes Frauenschicksal in einem Monodrama dargestellt. Behinderte Menschen lassen sich nicht auf ihre Behinderung reduzieren, sondern erobern sich die gesamte und nicht nur die behinderungsspezifische Dimension der Kunst.
Das Stück
Eleonore drängt den zögernden Eugen zu der immer dringlicher werdenden Aussprache mit dem Kaiser, in welcher die Entscheidung über die vorbehaltlose Rehabilitierung des Prinzen oder seine Vertreibung aus Österreich und den Verlust seines gesamten Vermögens fallen muß.
Die Gräfin schleppt den Prinzen in die Hofburg. Eugen wird vorgelassen, sie jedoch in ein Kabinett verwiesen. Abgestellt in eine Rumpelkammer! Unbändiger Zorn und die Angst um den Verlust ihres Lebenspartners und ihres Ansehens überfällt sie. All die Zurücksetzungen und Versäumnisse der vergangenen Jahre platzen aus ihr heraus. Das Eingeständnis ihrer verdrängten Enttäuschungen, Zurücksetzungen, Wünsche und Hoffnungen, die sie mit Eugen verbindet, bringen die privaten und beruflichen Erfolge und Niederlagen dieser Beziehung ans Licht. Die Stunde des Wartens gerät ihr zu einer schonungslosen und leidenschaftlichen Abrechnung mit dem Prinzen und dem Kaiser. Es ist der Zorn einer Frau, die es sich zum Ziel gesetzt hat, sich ihren Platz in der Welt der männlichen Eitelkeiten zu erkämpfen. Nicht mehr der historische Anlass, nicht der Kaiser entscheidet über die Zukunft der Beziehung, sondern das Selbstbewusstsein einer - auch aus heutiger Sicht - modernen Frau.