Geht es nach dem Willen der steirischen Kulturreferentin LH Klasnic, soll eine Kultur-Marketing-Service GesmbH bereits im März in der Steiermark ihren Betrieb aufnehmen. Damit sollen die Marketingaktivitäten der steirischen Kulturveranstalter gebündelt und die mit der Europäischen Kulturhauptstadt 2003 geschaffene Marke weiter gepflegt werden. Bei der freien Kulturszene stößt dieser Plan allerdings auf Widerstand.
Ziel sei es, durch die Bündelung der Marketingaktivitäten von Veranstaltern und Tourismus "überregional spürbar zu werden", formuliert Klasnic-Mitarbeiter Richard Mayr. Geplant ist, die wichtigsten Kulturveranstalter - Joanneum, Bühnen, "styriarte", "steirischer herbst" - marketingmäßig zusammenzuspannen und auch die Tourismusgesellschaften von Stadt und Land einzubeziehen. Gespeist werden sollen die Aktivitäten der mit ein oder zwei Geschäftsführern ausgestatteten Gesellschaft aus den vorhandenen Marketingbudgets - die Rede ist von 2 Mio. Euro - und aus Sonderzuschüssen, z.B. unter dem Titel der Landesausstellungen.
Unmut regt sich bereits: "Es wird eine touristisch orientierte Dachmarke installiert und über den Content drübergestülpt, ohne die vorhandenen Klein- und Mittelressourcen zu berücksichtigen", kritisiert Michael Petrowitsch von der IG Kultur Steiermark im Namen der freien Szene.
Enttäuschend sei das Papier, das eine Grazer Unternehmens- und Wirtschaftsberatungsfirma im Auftrag der Kulturreferentin vorgelegt habe. Demnach gehe es nur um "überregionales Marketing und Kulturveranstaltungen von überregionaler Bedeutung". Petrowitsch: "So sieht es aus, wenn Wirtschaftsberater über die Szene nachdenken, ohne das vorhandene Klima zu beachten, das man nähren sollte oder sich tiefer mit dem vorhandenen Potenzial auseinander zu setzen."
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