Eingeklemmt zwischen der Politik der Öffentlichkeit und der Politik der Verwaltung, zwischen Konflikt und Polizei ...
Kulturrisse 01/04 zum Thema: Progressive Kunstinstitutionen
Im sich zunehmend auflösenden europäischen Wohlfahrtsstaat sind progressive Kunstinstitutionen in einer widersprüchlichen Lage: Widerstand und Kritik sind zwar primär, das letzte Wort hat jedoch die Macht.
Einerseits scheint die Kunstinstitution als Staatsapparat abhängig zu sein von immer neuen Portionen kritischer Kunst. Andererseits wird den Kunstinstitutionen selbst im neoliberalen Verwandlungsprozess des Wohlfahrtsstaats in ein Partikel eines sich globalisierenden Netzwerks aus transnationalen Konzernen, suprastaatlichen Institutionen und mächtigen Nationalstaaten zunehmend der Boden dafür entzogen, sich mit kritischen, antistaatlichen und antikapitalistischen Phänomenen auseinandersetzen zu können: Die Finanzierungsengpässe der Kunstinstitutionen gehen einher mit einer zunehmend direkteren Einflussnahme der finanzierenden Institutionen auf die Programme.
Die neue Ausgabe der Kulturrisse stellt auch die Frage nach der Rolle des geldgebenden Gegenübers, also vor allem der Kulturverwaltung und Kulturpolitik. Gibt es überhaupt kulturpolitische Programme, die in der oben beschriebenen Ausgangsposition ein emanzipatorisches Setting fördern? Wenn ja, welche und sind diese zu verallgemeinern?
Mit Beiträgen von Chantal Mouffe (Exodus oder Stellungskrieg? Zum Verhältnis von Bewegung und Institution), Helmut Draxler (Ästhetik oder Antiästhetik?), Simon Sheikh (Öffentlichkeit und die Aufgaben der "progressiven" Kunstinstitution), Katya Sander (Institutionen kritisieren? Die Logik der Institutionalisierung im dänischen Wohlfahrtsstaat), Oliver Marchart (Eingeklemmt. Zwischen politischer Kunstöffentlichkeit und öffentlicher Kunstpolizei), Ulf Wuggenig (The public calls the tune), Sylvia Riedmann (works ARTWORKS?), Thomas Neuhold (Interventionen. Eine rinks-lechts Geschichte), Martin Wassermair (Rekordwerte der Verlotterung. Der Österreich-Konvent im Smog der politischen Kultur) u.v.m.
Bestellungen im Büro der IG Kultur Österreich oder per e-Mail unter: mailto:office@igkultur.at .
Einzelpreis: 6,00 EUR - Jahresabo: 22,00 EUR (erscheint mind. 4x im Jahr)
IG Kultur Österreich, Gumpendorfer Straße 63b, A-1060 Wien, Tel: +43 (01) 503 71 20, Fax: +43 (01) 503 71 20 - 15, http://www.igkultur.at/ .