Die Kriege gegen Jugoslawien, Afghanistan und Irak haben das Verständnis von Politik verändert. Ihre Folgen für die Weltordnung, die Wirtschaft und Umwelt sind weitreichend, aber in ihrer ganzen Dimension noch nicht abzusehen. Massendemonstrationen in verschiedenen Ländern zeigen, mit welchem Engagement sich die Menschen dagegen zu Wehr setzen. Auch die Kriegsberichterstattung hat sich geändert. Den Reporter an der Front gibt es schon lange nicht mehr. Stattdessen sorgen militärisch inszenierte Live-Berichte von "embedded journalists" und simulierte Angriffssituationen am Computer für die totale Mediatisierung des Kriegsgeschehens. Politische und religiöse Gründe treten dabei in den Hintergrund oder dienen nur noch als Vorwand für ökonomische Interessen. Krieg ist längst zu einem schwer durchschaubaren abstrakten Machtspiel verschiedener Allianzen geworden.
Ziel der Kurt Eisner Kulturstiftung ist die Förderung einer im Sinne der Freiheitsideale Kurt Eisners politisch engagierten Kunst. Mit der Ausschreibung eines Projektstipendiums für bildende Künstler soll die Realisierung einer künstlerischen Arbeit zum Thema Krieg ermöglicht werden. Dabei geht es weniger um eine Beschäftigung mit aktuellen oder spezifischen Kampfhandlungen, sondern um eine grundlegende Auseinandersetzung mit dem Krieg als politisches Mittel, seinen Motivationen, seinen Mechanismen und seinen Wirkungen auf symbolischer Ebene.
Professionell arbeitende Künstlerinnen und Künstler sind weltweit dazu eingeladen, Konzepte und Projekte zum Thema einzureichen. Für die Realisierung steht ein Förderbetrag von 8.000 EUR zur Verfügung.
Bewerbungsfrist ist der 31.3.2004.
Zugelassen sind alle künstlerischen Techniken bildender Kunst und visueller Kommunikation, Fotografie, Performance, Installation, Konzeptkunst, Video etc. Ausgenommen sind Film und Theater.
Für die Bewerbung sind folgende Unterlagen erforderlich:
Persönliche Angaben (Name, Wohnort, Telefon/Telefax, e-mail), Kurzbiografie, Projektbeschreibung (eine Seite), maximal drei bildliche Projektdarstellungen - alle Unterlagen im Format DIN A4!
Keine Originale einreichen! Eine Rücksendung erfolgt nicht. Bewerbungen, die dieser Form nicht entsprechen, werden nicht berücksichtigt.
Kurt Eisner Kulturstiftung, c/o Robert Baumann, Reichenbachstr. 47, 80469 München, Tel. 089/1 57 32 19