Mittwoch, 10. März 2004, 19.30 Uhr
GB 2003, OmU, Ca. 105 Min.
Regie: Nigel COLE
Drehbuch: Tim FIRTH, Juliette TOWHIDI
Kamera: Ashley ROWE; Musik: Patrick DOYLE
Mit: Helen MIRREN, Julie WALTERS, Linda BASSET, Anette CROSBIE, Celia IMRIE, Penelope WILTON, Geraldine JAMES u.a.
Es ist nicht immer aufregend, das Leben in einem kleinen Landstädtchen in Yorkshire.
Mehr aus Gewohnheit ("Meine Mutter ist immer hingegangen") als aus Begeisterung nehmen auch Annie (Julie Walters) und Chris (Helen Mirren) an den Versammlungen des konservativen Women´s Institute teil, obwohl sie die Vorträge über Broccoli und das beste Backwerk beim Sommerfest eigentlich nicht mehr ausstehen können und sie der Gedanke an den nächsten Wohlfahrtskalender (Motiv: Kirchtürme) erschauern lässt.
Zum Backwettbewerb tritt Chris mit einem gekauften Kuchen an - und gewinnt prompt den ersten Preis.
Doch die diebische Freude über den gelungenen Streich währt nicht lange: Annies Mann John (John Alderton) erkrankt an Leukämie und stirbt.
Um ihre Freundin auf andere Gedanken zu bringen und auch um sich selbst zu beweisen, dass sie etwas alleine auf die Beine stellen kann, überzeugt Chris Annie von einer wahnwitzigen Idee: Die neueste Ausgabe des Women´s Institute-Kalenders soll Fotos enthalten, die die Damen bei Verrichtung ihrer alltäglichen hausfraulichen Tätigkeiten zeigen - allerdings nackt.
Von dem so eingenommenen Geld will man ein neues Sofa für den Besucherraum des Krankenhauses, in dem John so lange lag, kaufen.
Trotz zahlloser Schwierigkeiten erscheint der Kalender tatsächlich - und plötzlich ist nichts mehr so, wie es war ...
Die besten Stories schreibt das Leben selbst.
So wurde auch die Geschichte der Calendar Girls von den tatsächlichen Erlebnissen einer Gruppe von Frauen des "Rylstone and District Women´s Institute" inspiriert. Diese Damen kamen 1999 mit ihrem Kalender bis aufs Titelblatt der New York Times und nach Hollywood. Der Reinerlös der Aktion, der zur Gänze an verschiedene Leukämie-Einrichtungen überwiesen wurde, betrug über 600.000 Pfund - erhofft hatte man sich ₤ 50! Zuletzt durften Angela Baker und Tricia Stewart ihren Kalender sogar in Cannes vorstellen und Interviews wie Weltstars geben, der Tyrannei von Körperkult und Jugendwahn gerade zum Trotz.
Regisseur Nigel Colew ("Grasgeflüster") verbindet in seinem zweiten Film gekonnt trockenen Humor und bissigen Wortwitz. Mit einem satirischen Seitenhieb auf die moderne Medienlandschaft und die Kurzsichtigkeit Hollywoods findet "Kalender Girls" einen gelungen Abschluss.
Nähere Infos: mailto:filmklub.wieselburg@telering.at .