Im vergangenen Jahr wurden in der Dorf- und Stadterneuerung in Niederösterreich viele neue Akzente gesetzt. Über diese informiert der kürzlich erschienene "Jahresbericht 2003" des Landesverbandes der NÖ Dorf- und Stadterneuerung.
Einen dieser neuen Akzente stellte der 2003 erstmals veranstaltete Ideen- und Projektwettbewerb "Idee plus" dar, in dessen Rahmen 214 Projekte eingereicht wurden. Ein weiterer Schwerpunkt im Jahr 2003 war eine zweitägige Klausur zum Thema "Dorf der Zukunft", bei der bestehende Aktionen kritisch beleuchtet und neue Schwerpunkte formuliert wurden. Die Klausur ergab, dass in den nächsten Jahren die Themen "Soziale Aufgabe", "Bildung und Kultur", "Wirtschaft", "Siedeln, Bauen & Wohnen" und "Mobilität" größeres Gewicht erhalten sollen. Eine wichtige Rolle spielte auch die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Niederösterreich, bei der die Lokale Agenda 21 einen besonderen Stellenwert hat und die von der Dorf- und Stadterneuerung koordiniert wird. "Diese drei Akzente werden ihre nachhaltige Wirkung in den nächsten Jahren zeigen. Es muss unsere Aufgabe sein, einen Gegenstrom zum gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel, der immer schneller und weltumspannender bis in das kleinste Dorf wirkt, zu bilden", meint dazu Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll.
Abgesehen davon wurde im Rahmen der NÖ Dorf- und Stadterneuerung im Jahr 2003 besonderes Augenmerk auf die Öffentlichkeitsarbeit gelegt. Auch die Weiterbildung der Mitarbeiter wurde forciert. Erstmals wurde im Mostviertel ein viertelsweises Treffen für sogenannte Dorferneuerungsakteure durchgeführt. Im Rahmen der "Gemeindeentwicklung" nahmen rund 100 Kommunalpolitiker, Bedienstete der Gemeinde- und Landesverwaltung sowie Regionalentwickler an einem "interkommunalen Gemeindetag" teil.
Dazu wurden 132 Orte in die Aktion Dorferneuerung aufgenommen, 475 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 14,85 Millionen Euro im Rahmen dieser Aktion über den Verband eingereicht. Außerdem war es möglich, 80 Dorferneuerungsprojekte, die durch das Hochwasser 2002 zerstört wurden, beim Wiederaufbau finanziell zu unterstützen.
In die Aktion Stadterneuerung wurden im letzten Jahr drei Städte neu aufgenommen, 71 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 8,16 Millionen Euro in diesem Rahmen über den Verband eingereicht. Außerdem wurde die im Jahr 2000 von Landeshauptmann Pröll ins Leben gerufene Aktion "Themendörfer" weiterentwickelt. Weiters beschäftigte man sich mit einer Reihe von Sonderprojekten wie etwa "Ortskernförderung", "ProNah", "Jugend in Bewegung", "Service Freiwillige" und "Verkehrsparen Wienerwald". Im Rahmen der Sonderprojekte wurden im Hinblick auf die EU-Erweiterung auch das Projekt "Ostkontakte" und eine Informationsoffensive an Niederösterreichs Schulen gestartet.
Der über 600 eingetragene Mitglieder zählende Verband für Landes-, Regional- und Gemeindeentwicklung der NÖ Dorf- und Stadterneuerung ist ein kundenorientierter, dezentral organisierter und gemeinnütziger Verein. Er versucht, den Dörfern und Städten Niederösterreichs Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten und deren Entwicklung zu unterstützen. Der Verband beschäftigt 43 voll- bzw. teilzeitbeschäftigte Mitarbeiter, die in vier Regionalbüros dezentral organisiert sind.
Nähere Informationen: Verband für Landes-, Regional- und Gemeindeentwicklung, 2020 Hollabrunn, Amtsgasse 9, Telefon 02952/4848, mailto:office@dorf-stadterneuerung.at , http://www.dorf-stadterneuerung.at .