Chaos, Zufall und Ordnung in neuen Werken von Hannah Stippl
"böschung O2" betitelt Hannah Stippl lapidar ihre neue (...) Werkserie, die sie (...) in Öl- und Gouachetechnik auf Leinwand ausgeführt hat. Wie in vielen Arbeiten seit 1998 findet sich auch hier wiederum die Einbindung von Gummiwalzen, mit denen auf Wänden ein Quasitapentenmuster imaginiert wurde. Diese triviale und banale Ausmalweise von Wohnräumen bildet den ordnenden und strukturalen Fokus ihrer künstlerischen Strategie, aus dem heraus sich über die Verfahrensweise von Chaos und Zufall Farbschichten entfalten, die auf faszinierende Weise zwischen Bild und Ornament oszillieren. (...)
Formal wird dabei eine künstlerische Haltung sichtbar, die nicht nur den Begriff von Schönheit provokativ demonstriert, sondern auch das Moment des Transgressiven als Erkenntnisprinzip situiert: Vom Trivialen zum Künstlerischen, vom Ornament zum Bild, vom Zeichnerischen zum Malerischen, vom Motiv zum Raum erarbeitet Hannah Stippl eine Bildkomposition, die wesentlich durch die Verfahrensweise der Serialität ihren avancierten Charakter zum Vorschein bringt. (...)
Sie verwebt formale Notwendigkeiten der Bildkomposition mit thematischen Frage- und Problemstellungen essentieller gegenwärtiger Transformationen von Naturbegrifflichkeit in stringenter Weise und eröffnet dadurch wieder den Blick auf das Paradiesische (der Natur) als Ort der Unvergänglichkeit. (...) Carl Aigner
Vernissage: 3.4.2004, 17.00, Ausstellungsdauer: 4.4.2004 - 25.4.2004, Öffnungszeiten: Sa, So u. Feiertag 14-18 Uhr, Aktion Museum M, Barockschlößl, 2130 Mistelbach, Museumgasse 4, Info: 02572/38 44