Die Dorferneuerung in Niederösterreich, vor 20 Jahren von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll ins Leben gerufen, soll nun an Hand neuer Ideen und neuer Impulse einen zusätzlichen Motivationsschub erhalten. Neben der "klassischen Dorferneuerung" will man künftig auch verstärkt auf Netzwerke setzen und einen Ideenpool forcieren. Die "Klassische Dorferneuerung" wird weiterhin die Weiterentwicklung der Dörfer und Städte im sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen, touristischen etc. Bereich zum Inhalt haben. "Mit der Errichtung von Netzwerken wollen wir die nationale und internationale Zusammenarbeit in der Dorferneuerung sowie Schwerpunktthemen forcieren und damit auch Synergien herstellen", betonte dazu am Freitag Landeshauptmann Pröll in einem Pressegespräch in St. Pölten. Der Ideenpool wiederum hat vor allem Neues und Innovatives sowie verschiedenste Facetten der Dorferneuerung zum Inhalt. "Hier sind auch unkonventionelle Ideen und andere Blickwinkel und neue Zugänge zum Thema Dorf- und Stadterneuerung gefragt", so der Landeshauptmann. Der Ideenpool findet jährlich statt und ist mit 200.000 Euro dotiert. "Aus diesem Pool werden schließlich auch Projekte bis zu 50 Prozent der Kosten, höchstens jedoch mit 10.000 Euro, unterstützt", sagte Dipl.Ing. Walter Kirchler vom Landesverband der NÖ Dorf- und Stadterneuerung.
Ein Beispiel für unkonventionelle Ideen in der Dorferneuerung ist Marktgemeinde Herrnbaumgarten im nordöstlichen Weinviertel. So sind in der rund 1.000 Einwohner zählenden Gemeinde, die sich seit 1991 in der Dorferneuerung engagiert und Niederösterreich beim diesjährigen europäischen Dorferneuerungspreis vertreten wird, u.a. der Ausbau des Nonseums, ein lebendiges Dorfmuseum, ein Gerichtsstandort im Dorfgasthaus und zahlreiche weitere heitere Events zum aktuellen Tagesgeschehen geplant.
Der Landeshauptmann zog auch Bilanz über die bisherige Entwicklung der NÖ Dorf- und Stadterneuerung, die "aus kleinsten Anfängen mit vier Testgemeinden die größte Bürgerbewegung in Niederösterreich geworden ist, die es je gegeben hat". Heute gibt es 680 Dörfer und 40 Städte und fast 220.000 Freiwillige, die hier mitmachen. Jährlich werden rund 200.000 freiwillige Arbeitsstunden geleistet.