Das Bundesdenkmalamt und die Eisenbahn-Hochleistungsstrecken AG präsentieren von heute, Mittwoch, 16. Juni, bis Donnerstag, 24. Juni, im Gemeindeamt Michelhausen (Bezirk Tulln), Tullnerstraße 11, die Ausstellung "Archäologie und Bahnbau". Die offizielle Ausstellungseröffnung fand gestern um 17 Uhr statt.
Im Rahmen der Ausstellung werden Funde präsentiert, die vor Beginn der Bauarbeiten für die Westbahn-Neubaustrecke Wien - St. Pölten im Rahmen großflächiger archäologischer Untersuchungen vom Bundesdenkmalamt ans Tageslicht befördert wurden. Diese Untersuchungen erstreckten sich vom Wienerwald durch das Tullnerfeld bis zum Knoten Wagram über eine Fläche von rund 600.000 Quadratmetern. Insgesamt wurden hier zwanzig Fundstellen - vorrangig Gräber und Siedlungen - ausgemacht. Die ältesten dieser Funde stammen aus der beginnenden Jungsteinzeit (6000 v. Chr.), die jüngsten aus der Völkerwanderungszeit (6. Jahrhundert n. Chr.). Bei der aktuellen Ausstellung werden ausgewählte Fundkomplexe aus diesem Zeitraum präsentiert. Die Untersuchungen des Bundesdenkmalamtes wurden im Spätherbst 2002 begonnen. Im Tullnerfeld werden die Untersuchungen diesen Sommer abgeschlossen, jene im Perschlingtal, durch welches die neue Strecke ebenfalls führt, dauern noch etwa ein Jahr.
Durch den Bau der neuen, 50 Kilometer langen Westbahnstrecke wird die Fahrzeit zwischen Wien und St. Pölten in Zukunft nur noch rund 25 Minuten betragen, da die Reisegeschwindigkeit bei 200 km/h liegt. Mit der Fertigstellung der besagten Strecke ist 2011 zu rechnen. Die Kosten belaufen sich auf etwa eine Milliarde Euro.
Nähere Informationen: HL-AG, 1120 Wien, Vivenotgasse 10, Telefon 01/817 21 86, http://www.hl-ag.com , bzw. Bundesdenkmalamt, Abteilung für Bodendenkmale, Mag. Christoph Blesl, 1010 Wien, Hofburg, Säulenstiege, Telefon 01/534 15-267, mailto:archaeo@bda.at , http://www.bda.at .