Am 28. August, dem Tag des Augustinusfests, feiern die Klosterneuburger Chorherren um 10 Uhr das 100-Jahr-Jubiläum des Ordenseintritts von Pius Parsch mit einem Pontifikalamt und der Predigt von Generalabt Bernhard Backovsky in der Stiftsbasilika.
Pius Parsch und die Kirchenreform des 20. Jhdts.
Nach dem Ersten Weltkrieg gewann Klosterneuburg eine neue Bedeutung als religiöses Zentrum. Der Klosterneuburger Chorherr Pius Parsch wollte dem katholischen Volk Liturgie und Bibel verständlich nahe bringen und rief eine Bewegung ins Leben, die von Klosterneuburg aus die ganze Welt ergriff und schließlich in der Liturgiereform des 2. Vatikanischen Konzils ihren Niederschlag fand. Die kleine Kapelle St. Gertrud, ursprünglich als Spitalskapelle des Stiftsspitals erbaut, war der Ausgangspunkt der Erneuerung. Hier entwickelte Pius Parsch neue Formen des Gottesdienstes in deutscher Sprache. Seine zahlreichen Kleinschriften waren weit verbreitet, seine Bücher wurden in die wichtigsten Sprachen übersetzt: "Das Jahr des Heiles", "Messerklärung", "Volkliturgie" und "Die Liturgische Predigt" sind die bekanntesten Titel.
1950 gründete Pius Parsch das "Klosterneuburger Bibelapostolat", das billige Bibelausgaben und Einführungen in die Heilige Schrift herausbrachte. Die "Volksliturgische Bewegung" und das Klosterneuburger Bibelwerk haben den Namen Klosterneuburg in der ganzen Welt bekannt gemacht.
Die liturgische Erneuerung in der katholischen Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist ohne die Volksliturgischen Gemeinde von St. Gertrud nicht denkbar, war es denn auch Pius Parsch, der nicht nur den Altar dem Volk zuwandte, sondern der auch begann, das Latein durch die Muttersprache in der Liturgie zu ersetzen.
Die Pionierleistungen eines Pius Parsch auf dem Gebiet der Bibelarbeit und Bibelpastoral leben heute noch im modernen Stil weiter im Österreichischen Katholischen Bibelwerk, das seinen Sitz in Klosterneuburg hat. (A-3400 Klosterneuburg, Stiftsplatz 8.)
Veranstaltungen im Pius Parsch Jahr
Am 9. Oktober steht der diesjährige Liturgiefachtag des Stadtvikariates der Erzdiözese Wien unter dem einschlägigen Parsch-Thema "Bibel und Liturgie". Diese in Klosterneuburg stattfindende Veranstaltung wird maßgeblich durch die Chorherren Dr. Norbert Höslinger und Univ. Prof. DDr. Floridus Röhrig mitgestaltet.
Am 15. November, dem Hochfest des heiligen Leopold, findet in der Stiftsbasilika das vom Liturgie-referenten der Österreichischen Bischofskonferenz Dr. Egon Kapellari gefeierte Pontifikalamt mit Predigt statt.
Am 19. und 20. November wird die Veranstaltungsreihe im Kapitelsaal des Chorherrenstiftes mit einem hochkarätig besetzten wissenschaftlichen Fachsymposion zum Thema "Pius Parsch in der liturgiewissenschaftlichen Rezeption" abgeschlossen. Die Referate und Ergebnisse des Symposions werden in einem Dokumentationsband in der Reihe "Pius-Parsch-Studien" publiziert werden.
Nähere Informationen erhalten Sie gerne vom Leiter des Pius-Parsch-Instituts, Dr. Norbert Höslinger, unter Tel. 02243/411-0 oder von Dr. Andreas Redtenbacher unter Tel.0049/651 208 2001
Weitere Presseinformationen:
Stift Klosterneuburg, Nicole Fleissner, Abteilung Kultur Tourismus Marketing, Stiftsplatz 1A-3400 Klosterneuburg, Tel. 02243/ 411-254/ Fax: DW 299
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Bereichsleitung der Abt. Kultur Tourismus Marketing
Mag. Martina Simbürger, Tel. 02243/ 411-254