Galerie Blaugelbezwettl, Propstei 1, 3910 Zwettl
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Ausstellung \'EVA VONES/ONDREJ KOHOUT\'
Vernissage: Freitag, 26. November 2004, 20 Uhr
Ausstellungsdauer: 27. November - 19. Dezember 2004
Öffnungszeiten: Fr. 14 - 18 Uhr, Sa. + So. 10 - 12 und 14 - 18 Uhr
Die Galerie Blaugelbezwettl zeigt "Nichtmensch, Mensch, manchmal Sportmensch: die Naturlyrik"
Eva Vones-Malerei ( [http://www.eva-vones.at] )
Ondrej Kohout-Malerei ( [http://www.ondrej-kohout.at] )
Das Künstlerehepaar Eva Vones und Ondrej Kohout wanderte zusammen mit ihrem sechsjährigen Sohn im Jahre 1981 aus der damaligen Tschechoslowakei nach Österreich aus. Als Signatar der "Charta 77" konnte Ondrej Kohout keine Arbeit, nicht einmal Hilfsarbeit, finden und auf indirektes Empfehlen der Behörden (sprich Staatssicherheit) hat er sich entschlossen, mit seiner Familie auszuwandern. Das Ersuchen wurde schnell und problemlos erledigt. Die damaligen Machthaber wollten die Chartasignatare ins westliche Ausland befördern. Das Studium konnten beide mit Diplom noch in Prag beenden, Eva die Malerei auf der Akademie der bildenden Künste und Ondrej das Bühnenbild auf der Akademie der musischen Künste. In Österreich zählen sie zu den glücklichen, die von ihrem Beruf leben. In dieser, nach langer Zeit, gemeinsamen Ausstellung werden Bilder der letzten 5 Jahre gezeigt.
Anabelle Kienle schreibt zu Eva Vones im Katalog "Formationen": "...Eines der wichtigsten technischen Mittel bleibt der Einsatz von Asche, die in Kombination mit der Ölfarbe Vones Bildern ihre charakteristisch stumpfe Farbigkeit verleiht. Neu ist der pastose Farbauftrag, der eine faszinierende, grobkörnige Oberflächenstruktur bewirkt....Vones ist eine Malerin, die sich gegenständlichen wie abstrakten Motiven zuwendet. Jede Bildidee erfordert eine individuelle bildnerische Lösung. Ihre neuen Arbeiten auf Leinwand und Karton sind kraftvolle, dynamische Äußerungen, die den Betrachter in seiner ganzen visuellen wie intellektuellen Wahrnehmung fordern....Die figurativen Darstellungen der Künstlerin wiederum sind greifbare, lebendige Interpretationen von Zeit, die unsere Sinne unmittelbar ansprechen... Aus diesen Bildern sprechen ein starkes Verlangen nach Leben und Transformation, die Sehnsucht nach dem Wechsel der Jahreszeiten, der natürliche Drang zur Fortpflanzung...."
Den manchmal unnatürlichen Drang zur Fortpflanzung kann man auch bei Kohouts Bildern beobachten. Seine Bilder und dazugehörenden Titel darf man nicht so ernst nehmen, wenn sie sich auch mit "ernsten" Themen beschäftigen. Fast überall sieht man Menschen, manchmal Sportmenschen, in lyrischen oder weniger lyrischen Situationen mit einem starken Sinn für (Selbst) Ironie und absurden Humor.
Wie Dr. Jan Chlibec im Katalog "Ein Hund, der flink ist, beisst nicht" schreibt: "... Für den absurden Humor von Ondrej Kohout, der ein wichtiger Bestandteil der Mehrheit seiner Werke ist, ist eine enge Bindung zwischen Wort und Bild bezeichnend. Das Wort, namentlich in Form eines linguistischen Nonlogismuses, einer eingefahrenen, verkehrt gestellten Redensart bildet einerseits die Titel von Ondrejs Werken und potenziert ihre absurde Poetik, in manchen Fällen hat es jedoch auch die Funktion des ersten Inspirationsmomentes, aus dem sich dann die folgende bildende Verarbeitung abspult. So wiederbelebt er durch sein Talent für unendliche Sprachspiele seine bildende Imagination...."