Wir feiern zu Weihnachten, dass Gott menschliche Gestalt annahm und am realen Leben der Menschen teilhatte. Um diesen religiösen Akt darzustellen und begreifbar zu machen wurden Krippenspiele und Weihnachtskrippen ins Leben gerufen. Menschen und Tiere, oder Figuren davon, sollen zeigen, wie die spirituelle Idee der Menschwerdung verstanden werden kann.
Der Kreis schließt sich, wenn die figürliche Darstellung des Weihnachtsgeschehens wieder in die virtuelle Welt wandert. Genauer gesagt: in die Schatzkiste des Kulturparks Eisenstraße. Auf dessen Homepage http://www.eisenstrasse.info , findet sich unter der Rubrik Schatzsuche und dem Suchbefehl "Krippe" eine reiche Vielfalt an Krippen aus der Region. Und nicht nur dies: Unter dem Namen Schatzsuche Eisenstraße werden die Schätze der Region zusammengetragen: Wissensschätze über Handwerk und Brauchtum, über besondere Anlässe und Alltag und über Natur und Kultur.
Museen und Bibliotheken digitalisierten ihre Bestände und Ansichtskartensammlungen Privater sind dort genauso zu finden wie das Fachwissen regionaler Orchideenexperten.
80.800 Datensätze sind mittlerweile gesammelt worden und es kommen ständig neue hinzu. Dazu trägt auch die Vergabe von Diplom- und Dissertationsthemen sowie die finanzielle Unterstützung regionaler Forscher bei, deren Ergebnisse in die Schatzkiste integriert werden.
Dieses Wissen steht weltweit jedem, der einen Zugang zum Internet hat, zur Verfügung. Wer sich mit dem Computer aber nicht anfreunden kann oder mag, dem stehen in den beiden Servicestellen, dem DokuZ in Waidhofen/Ybbs und Lunz/See Mitarbeiter mit Rat und Tat zur Seite.
Wer es aber grundsätzlich lieber mit dem Realen als dem Virtuellen hält, der findet unter "Expertensuche" einen Fachmann oder eine Fachfrau zum Thema.
Im Fall der Krippen stößt man so auf Friedrich Almer, Eisenstraßenfachmann und Krippenliebhaber seit vielen Jahren. Mit seinem Wissen (nicht nur) über Krippen steht er Interessierten zur Verfügung. Er weiß Bescheid über die geschichtliche Entwicklung der Krippen, die unter Joseph II sogar verboten waren - was tatsächlich zu ihrer Verbreitung im Volk entscheidend beitrug, und kennt regionale Besonderheiten ebenso wie internationale Streuung. Es waren Krippen ja auch als Werkzeuge der Missionierung im Einsatz.
In der Region der Eisenstraße herrscht aber die Form des östlichen Ausläufers der alpenländischen Landschaftskrippe vor, bei der als Rohmaterial hauptsächlich Holz zum Einsatz kommt. Landschaft und Architektur spiegeln dabei die Verhältnisse vor Ort wieder.
Wenn auch um die Jahrhundertwende dem Diskurs der Zeit entsprechend die authentische orientalische Krippenform sehr modern wurde, was heute als "Nazarener Stil" bezeichnet wird. Aber egal welcher Stil, die Hauptakteure stehen fest: Maria, Joseph und das Jesuskind. Ochs und Esel gehören ebenso zum engeren Kreis wie Hirten und die Hl. Drei Könige. Es gibt dabei Figuren und Figurengruppen, die immer wieder auftauchen: wie den Jubilier-Karl, den Lampltrager und den Sternengucker oder die Gruppe "Vater, loß mi a mitgeh" um nur einige zu nennen. Im Wesentlichen kommt es aber immer auch darauf an, wie der gestaltende Künstler die biblische Geschichte interpretiert und individuell zum Ausdruck bringt.
Denn das Gefühl eine persönliche Verbundenheit zur Menschwerdung Gottes zu bekommen ist wohl letztendlich Sinn und Ziel der Krippe.
Nähere Infos: Kulturpark Eisenstraße-Ötscherland, Markt 24, A-3341 Ybbsitz, Tel.: 07443/86 600, mailto:presse@eisenstrasse.info .