Niederösterreich vor 15 Millionen Jahren: warmes Meerwasser, Riffe, stille Buchten, Sandstrände, Felsküsten, Lebensraum für Seekühe, Haie, Muscheln, Meeresschnecken und vieles mehr.
In der Ausstellung durchwandert man über 40 Millionen Jahre niederösterreichische Erdgeschichte: Entwicklungen, Lebensräume und Tierarten. Ein Zeitraum, in der das Bundesland tatsächlich am Meer lag.
Die Wanderung beginnt mit der Vorgeschichte des Molassemeeres, der Bildung der Alpen vor rund 100 Millionen Jahren. Durch Krustenverschiebungen und Hebungen ragten schließlich erste Berggipfel der Alpen als Inselketten aus dem Meer, davor erstreckte sich ein neues Meer - das Molassemeer.
Aus Pucking, einer bedeutenden oberösterreichischen Fundstelle, sind ein Delfinskelett, Fische und Nautilusartige mit einem Alter von 30 Millionen Jahren zu sehen. Funde aus jüngeren Ablagerungen bei Eggenburg (20 Mio. Jahre) und Baden (15 Mio. Jahre) förderten unter anderem Haie, Rochen, Wale und Korallen zu Tage. Der Einbruch des Wiener Beckens zwischen den Alpen und Karpaten bescherte uns die Thermenlinie und Erdbeben. Thematisiert werden Seekühe, Haie und anderes Meeresgetier sowie wissenschaftliche Grabungen bei Hollabrunn. Vor 13 Mio. Jahren beginnt das Ende des Meeres, seit 11,5 Mio. Jahren gibt es nur noch einen ausgedehnten Brackwassersee, zu dem noch das Wiener Becken und die Ungarische Tiefebene gehören. In dieser Zeit des Meeresrückzugs werden die Fossilienfunde von Landsäugetieren häufiger: Knochen des Dinotheriums und des hornlosen Nashorns Aceratherium markieren das letzte Kapitel des letzten Meeres von Österreich. Seit etwa sieben Millionen Jahren ist das Molassemeer in Österreich gänzlich verschwunden, letzte Reste sind Schwarzes Meer, Kaspischer See und Aralsee.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit dem Naturhistorischen Museum Wien; es erscheint eine rund 100 Seiten umfassende Publikation. Eröffnung: Samstag, 12. März 2005, 16.00 Uhr
Kurator: Harald Steininger, Erich Steiner, Niederösterreichisches Landesmuseum Kulturbezirk 5, A- 3109 St. Pölten, T: (+43-2742) 90 80 90, F: (+43-2742) 90 80 92, mailto:info@landesmuseum.net , http://www.landesmuseum.net , Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, Feiertage 10.00 bis 18.00 Uhr. Montag (außer Feiertag) geschlossen. Der Natur- und Skulpturengarten ist täglich zugänglich.