Das NÖ Dokumentationszentrum für Moderne Kunst und das Stadtmuseum St. Pölten erlauben sich, zur Eröffnung der Ausstellung
LABYRINTH TRAP
am Freitag, dem 2. September 2005, um 18 Uhr, im Karmeliterhof St. Pölten, Prandtauerstr. 2, herzlich einzuladen.
Begrüßung: Prof. Mag. Erich Steininger, Präsident des Landesverbandes der NÖ Kunstvereine
Einführung: Mag. Carl Aigner - Direktor des NÖ Landesmuseums
Grußworte: S. E. Salim Mohamed Al Riyami - Botschafter des Sultanates Oman
Eröffnung: Bürgermeister Mag. Matthias Stadler, Landesrätin Dr. Petra Bohuslav
Die Ausstellung ist bis 1. Oktober 2005, Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Tel./Fax 02742/353336, mailto:noedok@aon.at , http://www.kunstnet.at/noedok ,
Onlinekatalog: http://www.noedok.at .
CLAUDIA-MARIA LUENIG - Deutschland
BARBARA GRAF - Schweiz
HAZEM EL MESTIKAWY- Ägypten
ANWAR SONYA - Oman
HASSAN MEER - Oman
RANDA SHAATH - Palestina
LISL PONGER - Österreich
SINI CORETH - Österreich
"Doch hat dieses wache Denken uns in das Labyrinth wirren Alpdrucks geführt, wo die Spiegeln der Vernunft die Folterkammer vervielfachen." (Octavio Paz, Das Labyrinth der Einsamkeit)
KünstlerInnen verschiedener Nationalität - aus Europa wie der arabischen Welt - beschäftigen sich in der Ausstellung Labyrinth/Trap intermedial mit der Metapher des Labyrinths bzw. der Falle als systemisch-diskursive Konstruktion situiert zwischen den Antipoden von Stillstand und Bewegung.
Während im griechischen Mythos Theseus mithilfe des Fadens der Ariadne den Weg aus dem Labyrinth Daedalus findet, steht das Labyrinth bei Octavio Paz als Synonym für die Falle. In dieser verharrt das Subjekt, gefangen, in einem erzwungenen Stillstand, gleichzusetzen mit einer Dekonstruktion des Perspektivischen.
Das Labyrinth der Klassik ist linear, der Irrgarten weitaus komplexer aufgebaut, weist hingegen die Möglichkeit der Wahl auf. Einige Verzweigungen führen näher zum Ziel, andere enden an einem Punkt an dem man gezwungen wird zurückzugehen. Damit wird der Irrgarten auch zum Symbol für die Möglichkeit der Entscheidung, so evoziert "die Gnade des Entweder-Oder" bei Kierkegaard das Absolute, denn es ist die Differenz zwischen Wählen und Nichtwählen.
Die arabische Welt versteht gerade den Dualismus der binären Struktur als Falle. Der Zwang zwischen zwei Wegen zu entscheiden impliziert die Verneinung bzw. das Nichtwahrnehmen des Anderen. Das Entweder-Oder des labyrinthischen Irrgartens verwandelt sich in eine Beschränkung der Freiheit.
Elisabeth Voggeneder
Kurator: Sini Coreth
Das NÖ DOK-Zentrum liegt in der Altstadt von St. Pölten, ca. 8 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Die ideale Zugverbindung nach St. Pölten von Wien Westbahnhof ist um 16.03 Uhr oder 16.08 Uhr, von Linz um 15.38, von Amstetten um 16.12 Uhr.