Ö 2005, ca. 90 Min.
Regie u. Drehbuch: Anita LACKENBERGER
Am Nationalfeiertag zeigt der Filmklub Wieselburg eine filmische Dokumentation über die Frauenwelt in der Zeit zwischen 1945 und 1955.
Anschließend: Diskussion mit der Regisseurin
In ihrem neuen Dokumentarfilm lässt Anita Lackenberger Zeitzeuginnen aus allen Bundesländern zu Wort kommen und gibt damit statt den "Vätern des Staatsvertrages" den "Müttern des Staates" eine Stimme.
Nach dem Ende der Hungerjahre prägten Petticoat, Vespa und RocknRoll das Lebensgefühl der jungen Frauen in den 50er-Jahren. Die Realität sah aber vielfach anders aus: Fehlende Berufschancen, schlechte Löhne, keine politische Vertretung und ein traditionelles Frauenbild erschwerten den Weg in ein selbstbestimmtes Leben.
+ 44% aller berufstätigen Frauen waren in der Landwirtschaft beschäftigt; für viele Mädchen blieb ein Lehrberuf ein unerfüllter Wunsch - "Frauen waren Hausfrauen oder wurden zu Hausfrauen gemacht".
+ Obwohl Frauen in den Nachkriegsjahren über 60% der Wahlberechtigten stellten, waren nur knapp über 6% aller Abgeordneten weiblich. Und selbst bekannte Politikerinnen, wie Lola Solar oder Paula Wallisch, sind mittlerweile in Vergessenheit geraten, denn sogar "die Parteien haben ihre frühe Frauengeschichte vergessen".
Die weibliche Sicht der Dinge bietet ein differenziertes Bild historischer Ereignisse. Die Interviewpartnerinnen sind verschiedenster Herkunft, um ein repräsentatives Bild der Zeit zu erstellen. Neben "einfachen" Frauen, die sich für Politik nicht interessierten, oder einfach keine Zeit dafür hatten, kommen unter anderen Maria Schaumayer, Herma Kirchschläger und Anneliese Figl sowie die Schriftstellerin Gertrud Fussenegger zu Wort, und historische Recherchen zu Lola Solar, Herta Firnberg, den Botschafterinnen Isabella Monschein und Johanna Nestor finden ihren Platz im Film.
Die in St. Anton an der Jeßnitz lebende Filmemacherin war zuletzt mit ihren beiden Dokumentarfilmen "Ötscher" und "Kaschmir" im Filmklub Wieselburg zu Gast.
Nähere Infos: http://www.kinomalvier.at , mailto:filmklub.wieselburg@telering.at .
Vorankündigung: 9. Nov., 19.30 h: Der General
Einer der bekanntesten Filme des Stummfilmstars Buster Keaton: Buster, als Lokomotivführer im amerikan. Bürgerkrieg eingesetzt, jagt einen gegnerischen Kommandotrupp, der ihm Lokomotive und die Braut entführt hat.
Live am Klavier: Gerhard GRUBER