Zum sechsten Male führen - heuer am Sonntag, dem 2. April 2006 - der Verein zur Erforschung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen und ihrer Aufklärung sowie die Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz von Wien aus im Gedenken an den Todesmarsch ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiter von Engerau/Petrzalka (heute ein Stadtteil von Bratislava/Pressburg) nach Bad Deutsch-Altenburg eine "Gedenkfahrt nach Engerau" durch. An den Gedächtnisorten und Gedenkstätten soll dabei an die unmenschliche Behandlung der Inhaftierten und die Greueltaten ihrer Aufsichtorgane erinnert und das schreckliche Geschehen bewusst gemacht werden.
Am 29. März 1945, knapp vor dem Heranrücken der sowjetischen Armee, wurden die aus ganz Ungarn in Engerau für Schanzarbeiten beim Bau des so genannten "Südostwalls" internierten, durch Hunger und Krankheit gesundheitlich schon schwer angeschlagenen ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter vom Lager Engerau in einem Todesmarsch über Wolfsthal und Hainburg zur Donau bei Bad Deutsch-Altenburg getrieben, wobei mehr als hundert Menschen durch Entkräftung zu Tode kamen oder einfach erschlagen bzw. erschossen wurden. Ein großer Teil der aufgrund der unvorstellbaren hygienischen Bedingungen oder durch grausamste Mißhandlungen stark geschwächten Lagerinsassen kam bereits vor der Evakuierung des Lagers ums Leben oder wurde von der Wachmannschaft ermordet.
Anmeldungen (bis 20.3. möglich. Treffpunkt: Praterstern um 8:30, Abfahrt 9:00. Beim Kriegsopferdenkmal in Wolfsthal (vor dem Kaufhaus Rieppl) besteht um 9.45 Uhr eine Zusteigmöglichkeit. - Reisepass nicht vergessen! Unkostenbeitrag von Wien aus 10,- Euro. Für die Anmeldung oder eventuelle Rückfragen steht Frau Mag. Dr. Claudia Kuretsidis-Haider, Organisatorin der Fahrt, die auch die Historische Begleitung wahrnimmt, unter Tel. Nr. 01/22 89 469-315, mailto:kuretsidis@hotmail.com , gerne zur Verfügung. - Homepage: http://www.nachkriegsjustiz.at .