Freitag, 16. Juni 2006, 19.30 Uhr
Samstag, 17. Juni 2006, 19.30 Uhr
Freitag, 23. Juni 2006, 19.30 Uhr
Samstag, 24. Juni 2006, 19.30 Uhr
Dieses "unspielbare" Stück wird in den Räumlichkeiten der Erbse [http://www.erbse.at] , als bewegtes und bewegendes, fast interaktives Theater aufgeführt. Die Zuseher wandern zu verschiedenen Spielstätten innerhalb der Erbse und verfolgen so im wahrsten Sinne des Wortes das Geschehen! Die Räumlichkeiten bieten einen wunderbaren Rahmen, um die verschiedensten Orte dieses Monumentalwerkes entstehen zu lassen.
Kraus bezeichnet sein Antikriegsdrama als "Tragödie in 5 Akten mit Vorspiel und Epilog", es umfasst 220 Szenen, 750 verschiedene Rollen.
Zwischen 1915 und 1917, also mitten im ersten Weltkrieg, entsteht eine erste Fassung des Stückes - das ja eher als eine Sammlung von Glossen, Essays, Aphorismen und Gedichten zu bezeichnen ist als ein Drama im herkömmlichen Sinn. Teile des Dramas werden in verschiedenen Ausgaben der "Fackel" abgedruckt, der Epilog "Die letzte Nacht" erscheint 1918 als Sonderheft und ist das einzige Teilstück, das zu Lebzeiten des Autors Karl Kraus auch tatsächlich aufgeführt wird (1923 in Wien und Brünn).
"Der Autor hat selbst für den Fall, dass das szenische Problem lösbar wäre, nie an eine Aufführung gedacht, durch die ein Zurücktreten des geistigen Inhaltes vor der stofflichen Sensation wohl unvermeidlich wäre".
Zu einer szenischen Uraufführung in gekürzter Form kommt es erst 1964 am Wiener Burgtheater, und ab diesem Zeitpunkt wurden immer wieder gekürzte Versionen des Gesamtwerkes zur Aufführung gebracht. Auch die Fassung des Ensemble\'83 ist eine gekürzte Form des Werkes und soll die wesentlichen Stationen heiter, erschreckend und mit dem gesamten Zynismus des Karl Kraus dem Publikum näher bringen.
Ein Stück über eine verfallende Gesellschaft, in einer verfallenen Umgebung, um eine nicht verfallende Aussage, für ein (hoffentlich) nicht verfallendes Publikum.
Die unwahrscheinlichsten Taten, die hier gemeldet werden, sind wirklich geschehen; ich habe gemalt, was sie nur taten. Die unwahrscheinlichsten Gespräche, die hier geführt werden, sind wörtlich gesprochen worden; die grellsten Erfindungen sind Zitate.
Karten: Kartenreservierungen: unter [http://www.ensemble83.at], via mailto:[karlkraus@ensemble83.at] .
Info: Ensemble 83, [http://www.ensemble83.at] , oder [http://www.erbse.at] .