Bernhard Tragut "Durch dich und durch mich" und
ein Konzert der "Rucki Zucki Palmencombo"
Ausstellung 2006/7 des Kunstverein Baden
Ich versuche in meinen Arbeiten, über das Alltägliche in die Tiefen unserer Existenz vorzudringen, in dem ich alltägliches sakralisiere, Monumente demontiere, vergrößere und verkleinere, verberge und herzeige sowie Augenblicke verdichte. Wie einmal Franz Ringel sagte, die Wirklichkeit ist die Wirklichkeit, ein Bild ist ein Bild. So sehe ich mein Tun als Künstler.
Über Bernhard Tragut:
Bernhard Tragut befindet sich weitab der Kunstszene. So weit, dass er oft grandios missverstanden wird. Und das ist gar nicht mehr so leicht heute. Seine Methode der Transformation: sehen, selektieren, später abrufen, was im Kopf geblieben ist, uneitles Umsetzen in unkrapriziöse Werkstoffe: Beton, Gips, und Holz. Tragut schafft sich keine Umgebung, keine Aura, er kann sich auf seine ursprüngliche Ausstrahlung verlassen ... Er ist ein Heimatkünstler latenter Heimaten, ein witziger Beobachter ungesicherter Sicherheiten, er erstellt die Podeste des Trivialen. Das geht aber so weit, dass er sich nicht abschirmt, auf Distanz hält, sondern sich vol! einlässt auf die Karotten und die Einkaufstaschen und die Krawatte des Handlungsreisenden. Es gibt sie alle. Sie bestehen jedenfalls, und Tragut lässt sie bestehen, ohne zu karikieren, zu kritisieren, bloßzustellen. Er braucht das nicht. Seine Figuren haben die innere Kraft menschlicher Würde anlässlich der Begegnung mit den Mythen des Alltags." David Staretz
Die Idee, diesen Wesen über die Schultern zu blicken, ist trotzdem nicht so schnell zu verwerfen. Zumindest nicht symbolisch. Denn jemandem über die Schulter zu sehen heißt, dessen Perspektive mit-wahrnehmen; heißt, die Nähe, den Atem einer Person spüren; heißt in eine Situation mit-eintauchen. Es heißt auch, etwas sehen, dass der Mensch, hinter den man getreten ist, selbst nicht zu sehen imstande ist. Hier, an dieser Schwelle beginnt die Spannung des privaten Einblicks. Bernhard Traguts Arbeiten befinden sich genau in diesem Übergangsbereich zwischen Intimität und Unzugänglichkeit. Es ist, als ob man dabei wäre, wie gerade jemand in seine Welt eintaucht; als ob man Zeuge würde, wie sich jemand auf den Weg gemacht hat, sich seine Wünsche zu Verfolgen. Hier sieht man, anders gesagt, Menschen beim Träumen zu. Eva S.-Sturm
Vernissage und Konzert: Sa, 18.November 2006, um 19 Uhr, Ausstellungsdauer: 19. November 2006 - 23. Dezember 2006, Eröffnung: Stadtrat Hans Hornyk
Info: Kunstverein Baden, Beethovengasse 7, 2500 Baden, Tel 0699-12345010, mailto:c.koenig@a4-team.com , http://www.kunstverein.baden.com . Öffnungszeiten: Sa 10.00 bis 12.00, 14.30 bis 18.00, So 14.30 bis 18. Mag. Ulla Reithmayr