Hölzerne Grabstelen sind eine hauptsächlich bei den Calvinisten (seltener bei den Lutheranern) Ungarns gebräuchliche Art des Grabschmuckes, durch den sich ihre Gräber und Friedhöfe von denjenigen der Katholiken und Orthodoxen unterscheiden, bei denen Kreuze üblich sind. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts nachgewiesen, haben sie ihre Blütezeit in der 2. Hälfte des 19. und Anfangs des 20. Jahrhunderts, heute werden sie noch in geringer Zahl angefertigt. Die Forschung vermutet in ihrer Gestalt und besonders der Auszier archaische Merkmale alter ungarischer Kultur. Die verschiedenen Formen (z. B. tafelförmig, speerartig, bootsförmig, angedeutet antropomorph, mit Knöpfen, Sternen oder Kugeln als Aufsatz) und eingeschnitzten Verzierungen (wie Herzen, Blumen oder Trauerweiden) geben - ebenso wie manchmal angebrachte Inschriften - Auskunft über Geschlecht, Alter und Familienstand der oder des Begrabenen, spiegeln aber auch regionale Unterschiede wider. Gezeigt werden unterschiedliche Grabhölzer und zahlreiche Fotografien, die ihre Verwendung dokumentieren, aus dem Arany János Museum in Nagykörös.
Ständige Schausammlung: "Volkskunst aus Ost- und Südosteuropa" Sonderaustellung: "Grabhölzer aus Ungarn" 17. 12. 2006 - 15. 4. 2007. Das Museum ist Di - So 10.00 - 16.00 Uhr geöffnet. Info: Ethnographisches Museum Schloss Kittsee, Dr. Ladislaus Batthyanyplatz 1, 2421 Kittsee, Tel. 02143/2304, Fax: 02143/2025, mailto:office@schloss-kittsee.at , http://www.schloss-kittsee.at .