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Niederösterreichische Landeskorrespondenz

Bundes-Ehrenzeichen 2007 für ehrenamtliche Kulturarbeit

Einmalpreise oder Kontinuität?

für den Inhalt verantwortlich: IG Kultur Österreich

Zur Verleihung des Bundesehrenzeichens für ehrenamtliche Kulturarbeit

Eine Auszeichnung zu bekommen, ist eine feine Sache, wird doch versucht, wie im Falle des Bundesehrenzeichens für ehrenamtliche Kulturarbeit meist un- oder unterbezahlte Arbeit sichtbar zu machen. Für die Ausgezeichneten ist dies ein Anlass zur Freude, denn nicht allzu oft wird in der Öffentlichkeit Anerkennung ausgesprochen. Was können sich aber die diesjährig unbedacht Gebliebenen von den Lippenbekenntnissen der politischen Vertretung erwarten? Ihre Arbeit geht weiter, aber die Voraussetzungen für autonome und freie Kulturarbeit werden zunehmend schwerer. Gerne wird nicht nur gegenüber der IG Kultur Österreich die Bedeutung von Engagement großgeschrieben, die Bedeutung für regionale Entwicklung, interkulturellen Dialog und gesellschaftliche Kohäsion, aber auch der wirtschaftliche Faktor der Umwegrentabilität wird hervorgehoben. Fast könnte man meinen, die Arbeit von Kulturinitiativen mit ihrer Wichtigkeit für Demokratie- und Gesellschaftsentwicklung kann nur gut subventioniert im Staatsgefüge organisiert sein. Nicht nur Andreas Khol träumt von dieser Bürgergesellschaft, ganz allgemein ist das "Sozialkapital Ehrenamt" auf dem Vormarsch. Kulturarbeit scheint so wichtig wie Sozial- oder Bildungsarbeit, aber ist sie auch so finanziert? Nein, denn auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene wird seit Jahren ein anderer Weg eingeschlagen. Dieser Weg hat zwei Fahrtrichtungen: Die eine, eher gemütliche, trotzdem breite Fahrbahn der traditionellen Werte und Brauchtumspflege, braucht sich keine Sorgen um ihren Finanzierung machen. Die andere ist eine hypermoderne, weit über 160km/h erlaubende Teststrecke, genannt Kulturindustrien, diese sollen sich eigentlich selbst finanzieren und dabei auch noch Arbeitsplätze schaffen. Wunderbar fährt es sich auf dieser Strecke auch für die Kolonne "Eventkultur", die reichlich subventioniert - laut Kunstbericht 2006 mit einer Steigerung des Budgets um 46,3% - den Tourismus belebt.

Die IG Kultur Österreich, der Dachverband der freien und autonomen Kulturinitiativen Österreichs, weiß um die Probleme vieler Vereine, ob in den Städten oder am Land. Dabei geht es nicht nur um das Schwinden ihrer finanziellen Ausstattung, sondern um die Tendenz, diese Arbeit grundsätzlich nur noch ohne Bezahlung, im Zuge eines Ehrenamtes erledigen zu lassen. Viele fühlen sich deswegen in ihrer Arbeit allein gelassen, egal ob mit Kindern, Jugendlichen oder älteren Menschen. Die Verantwortung und die Hoffnungen, die in das Feld der Kulturarbeit gesetzt werden, werden immer größer, aber gleichzeitig wird der Aktionsradius für die Kulturinitiativen immer beschränkter. Nicht einmalige Preise und schon gar nicht einmalige Auszeichnungen sichern die kontinuierliche Arbeit, sie sind höchstens das Sahnehäubchen auf dem Verteilungskuchen.

Mittlerweile gibt es eine neue Regierung, eine Ministerin für Unterricht, Kunst und Kultur und ein neues Jahr der Ausgelobungen von Auszeichnungen. Wieder wurden Kulturarbeiterinnen und Kulturarbeiter gesucht, die für ihren langjährigen, unbezahlten Einsatz ein paar Hände schütteln und eine Anstecknadel überreicht bekamen. Diese Hände werden dann ihrerseits, wie jedes Jahr ihre Subventionsanträge schreiben und darum bangen, ob sie erstmalig oder weiterhin als förderungswürdig eingestuft werden und eine ähnliche - von Indexanpassung haben die meisten schon aufgehört zu träumen - Subventionshöhen erhalten, wie im Vorjahr. Diese Hände werden nach dem Jahr der Auszeichnung immer noch da sein und mit Engagement und Idealismus ihre selbstausbeuterischen Tendenzen ignorieren, Probleme meistern und sich steigernden bürokratischen Hindernissen stellen. Diese Hände haben andererseits Besseres verdient, zum Beispiel mehrjährige Verträge und Planungssicherheit und nicht nur einen feuchten Händedruck. Das Design des Bundesehrenzeichens symbolisiert einen Tropfen, der ins Wasser fällt und weite Kreise zieht, viele freiwillig Kulturarbeitende würden sich über einen monetären Tropfen auf den heißen Stein ihrer prekären Arbeitsverhältnisse freuen.

Rückfragen
IG Kultur Österreich, Gumpendorfer Straße 63b, A-1060 Wien
Tel: +43 (1) 503 71 20, Fax: +43 (1) 503 71 20 - 15, http://www.igkultur.at .

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