Der 27. Jänner, der Tag der Befreiung von Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee 1945 gilt seit einigen Jahren als internationaler Gedenktag an den Holocaust. Auschwitz wurde mittlerweile zu einem Gedächtnisort europäischer, wenn nicht globaler Bedeutung. Das ehemalige nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager steht synonym für die NS-Vernichtungspolitik und die Ermordung von europäischen Juden und Jüdinnen, von Roma, Sinti, homosexuellen Frauen und Männern, BibelforscherInnen, so genannten Asozialen, politisch Verfolgten und Menschen aus dem Widerstand.
Die Studienreise eröffnet die Möglichkeit einer intensiven und differenzierten Beschäftigung mit diesem einschneidenden Kapitel unserer jüngeren Vergangenheit, jenseits von "Infotainment", Pauschalisierung und Verallgemeinerung. Gerade angesichts nicht nur europaweit steigender Aggression und Gewalt gegen ethnische, religiöse und soziale Minderheiten sowie Ausgrenzungspolitiken gegenüber Flüchtlingen und Zuwanderern ist ein Blick auf unsere unmittelbare Vergangenheit notwendig und sinnvoll. Er zeigt, wohin in letzter Konsequenz die Diskriminierung von Menschen, wohin Antisemitismus, Rassismus und Minderheitenfeindlichkeit führen konnten. Ziel dieser Auseinandersetzung mit Auschwitz ist aber vor allem auch die Diskussion von Bezügen zur Gegenwart.
Die Einladung, an dieser von der Gesellschaft für politische Aufklärung und vom Bildungswerk NÖ betreuten Studienfahrt teilzunehmen, richtet sich an Personen jeden Alters, unabhängig von politischer Einstellung, sozialem bzw. beruflichem Hintergrund und Religionszugehörigkeit.
Programm:
15. März (ca. 13-18 Uhr): Vorbereitungsseminar in Wien: Gespräche mit ZeitzeugInnen, Filme, Vorträge sowie Reiseinfos
16. März: Vorbereitungsseminar im Bildungshaus Großrußbach/ NÖ - Gespräch mit einem Zeitzeugen, Vorträge, Filme, Diskussionen; Vortrag über die Verfolgung von Lesben und Schwulen in der NS-Zeit (Dr. Gudrun Hauer)
17. März: Abreise nach Oswiecim/ Auschwitz; "Aus dem Tagebuch des Gustav Kleinmann", Diskussionen
18. März: Geführte Besichtigung der Gedenkstätte Auschwitz; geführte Besichtigung der Gedenkstätte Birkenau
19. März: Sonderführung im Archiv der Gedenkstätte, Besuch der Kunstsammlungen u. der nationalen Ausstellungen
20. März: Besichtigung Krakau; Stadtführung durch das jüdische Viertel
21. März (Karfreitag): Rückfahrt (Ankunft in Wien ca. 16 Uhr)
Kosten: Euro 460,- (Reise-, Aufenthalts-, Verpflegungs- und Eintrittskosten); Einzelzimmerzuschlag Euro 60,--. Für StudentInnen - Euro 60,-- Ermäßigung. Veranstalterinnen: Gesellschaft für politische Aufklärung, http://www2.uibk.ac.at/gfpa , Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich, http://www.bhwnoe.or.at . Organisatorische Leitung: Waltraud Riegler (Bildungs- und Heimatwerk NÖ), Dr. Karin Liebhart (Gesellschaft für politische Aufklärung). Informationen und Anmeldung: Karin Liebhart, Gesellschaft für politische Aufklärung, c/o Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien, 1010 Wien, Universitätsstraße 7/2, Tel.: 01/4277-47739, mailto:karin.liebhart@univie.ac.at , Waltraud Riegler, Bildungs- und Heimatwerk NÖ, 1030 Wien, Schimmelgasse 13-15, Tel.: 01/533 18 99-10, mailto:w.riegler@bhwnoe.at , Anmeldung bis 1. Februar 2008 erbeten - begrenzte TeilnehmerInnenzahl!