Gut Gasteil, Charlotte Seidl, Gasteil 1, 2640 Prigglitz
Tel 02662/45 633, seidl@gutgasteil.at , www.gutgasteil.at
GUT GASTEIL – Jahresprogramm 2023
Die Malerei kommt in den Saisonausstellungen am Gut Gasteil im Jahr 2023 besonders prominent zur Geltung. Dazu bieten zwei Künstlerinnen, die zum ersten Mal in der Galerie am Kunstprojekt im südniederösterreichischen Prigglitz am Fuße des Schneebergs zu Gast sind, spannende Werke - digital und als Bleistiftminiaturen. Die Kunst in der Landschaft setzt in ihrer XIII. Auflage mit ihren abwechslungsreichen Exponaten das Thema "mehr oder weniger" heuer fort. Besonders Josef Baiers "Windharfe" beeindruckt mit ihrem auffallenden Klang. Die Wege durch die Kunst in der Landschaft sind das ganze Jahr über auf dem 14 Hektar großen, Wald umsäumten Wiesenstück am Gut Gasteil mit geeignetem Schuhwerk frei zugänglich.
Nach dem traditionellen full house am 22. und 23. April mit der reichen Auswahl an Kunstwerken der zahlreichen Gut Gasteil-Künstler startet die neue Ausstellungssaison am 29. April mit den farbkräftigen Bildern von Birgit Sauer und den digital bearbeiteten, atmosphärischen Abstraktionen von Ursula Hentschläger. In der Sommerausstellung ab 24. Juni gibt es ein Wiedersehen mit den poetischen Werken von Christian Ludwig Attersee, die den kleinformatigen, detaillierten Bleistiftzeichnungen von Johanna Lehner gegenüberstehen, und ab 25. August treffen Maria Mosers eindrucksvoll abstrakt-figurale Ölgemälde mit den mystisch-zauberhaften Malereien von Richard Jurtitsch aufeinander. Mit dem vorweihnachtlichen "full house" endet die Saison am Gut Gasteil Anfang Dezember. Während der Öffnungszeiten gibt es im Biobuffet kleine Speisen aus Bioprodukten von regionalen Betrieben, Biokaffee und Kuchen.
Bildhauerin und Gastgeberin Charlotte Seidl ist auch über ihr eigenes Aktionsfeld hinaus mit ihren Werken präsent: Bei der Mitgliederausstellung im Wiener Künstlerhaus mit 81 kleinen szenen und im Rahmen des diesjährigen Liszt-Festivals in Raiding im Burgenland mit einigen ihrer prägnanten Tonfiguren im Skulpturenpark beim Liszt-Zentrum.
Kunst in der Landschaft: "mehr oder weniger"
Eine immer wieder wechselnde Auswahl der großen Frauenfiguren von Charlotte Seidl und ihre neuen Serien, wie die Schreitiere oder Vater und Sohn, sind die charakteristischen Fixpunkte in der Kunst in der Landschaft, zu denen jedes Jahr ganz unterschiedliche Objekte am gesamten 14 Hektar großen Wiesengrund hinzukommen. Seit vergangenem Jahr sind das die stilisierten "Schwimmer" und "Drei Hirsche" von Bildhauer Andreas Mathes, der als Material Abfallholz nützt, und „Wechselblick 1 und 2“ von Wolfram Weh.
Josef Baier hat eine Edelstahlspirale installiert und lässt in seiner vier Meter hohen Windharfe ungewöhnliche Klänge spielen. Dabei geraten die zwischen der Bodenplatte und dem aus Stahl geformten Kreisbogen gezogenen Saiten je nach Luftbewegung in Schwingungen und lassen sphärische Melodien erklingen. Die Besucher können dazu ihren eigenen Beitrag leisten, indem sie die Saiten selbst zupfen und die Variationen der Töne auf sich wirken lassen: Die zunächst tieferen Lagen, die sich langsam in höhere Register erheben und je nach natürlicher Luftbewegung auch dunkel begleitende Untermalungen produzieren.
29. April - 18. Juni 2023: Birgit Sauer und Ursula Hentschläger
Mit leuchtenden Farben und einem breiten Spektrum an Bildschöpfungstechniken lockt Birgit Sauer den Betrachter in ihre Bildwelt. Malerei, Kaltnadelradierung, Fotografie und digitale Bearbeitung schaffen optisch und inhaltlich sinnlich ansprechende Kompositionen, in denen das leuchtende Rot in vielen Variationen und selbstbewusst-kokette weibliche Hauptfiguren immer wieder eine hervorragende Rolle spielen. Oft sind nur Teilaspekte des Geschehens in den übereinander gelegten Schichten abgebildet, die das Spiel mit dem Publikum eröffnen.
Ausgehend von fotografischen Aufnahmen abstrahiert die multimediale Künstlerin Ursula Hentschläger die Motive mithilfe digitaler Bearbeitung im Computer in unterschiedlichen Variationen, sodass deren ursprüngliche Bezüge kaum noch wahrnehmbar sind. Das Ausgangsmaterial, das vorwiegend aus Naturelementen wie Wasser, Feuer, Holz oder Gestein besteht, bleibt jedoch in seinem Charakter bestehen. Das virtuelle Bild wird anschließend auf verschiedene Trägermedien wie Holz- oder Glasplatten gedruckt und erhält damit neue Variationsmöglichkeiten.
24. Juni - 20. August 2023: Christian Ludwig Attersee und Johanna Lehner (alias jackdevilart)
Das "Attersee-Universum" ist groß, es ist voll Witz, Erotik und Poesie. Seine Motive sind ganz klar gegenständlich, sie sind oft mit den Elementen Wasser und Wetter verknüpft und stehen vielfach als Symbol für eine weitergehende Botschaft. In seiner Art zu malen und zu zeichnen ist Christian Ludwig Attersee ein Einzelgänger. Gemalt mit leuchtenden Acrylfarben auf Leinwand, sind seine Bilder geprägt von stark graphischen Akzenten. In zart gezeichneten Miniaturen versteckt er so manches verführerische Detail und spinnt fantastische Geschichten.
Die Insektendarstellungen und Tierportraits, die die junge Künstlerin Johanna Lehner unter dem Synonym jackdevilart mit nichts anderem als Bleistift und feinem Filzstift zeichnet, sind derart akribisch und detailreich gestaltet, dass sie auf den ersten Blick wie Fotografien erscheinen. Allerdings sind Fotografien lediglich das Ausgangsprodukt, nach dessen Vorlage sie in Schwarz, Weiß und Grauschattierungen die Kontraste und Einzelheiten verstärkt und damit eine Hyperrealität im Klein- bis Kleinstformat erschafft.
26. August - 29. Oktober 2023: Maria Moser und Richard Jurtitsch
Farbgewaltig, pastos und ausdrucksstark beeindrucken die großformatigen Ölgemälde von Maria Moser. Farbpigmente und Asphalt steigern mit ihrem Licht und Schattenspiel das plastische Erscheinungsbild. Der Werkstoff Eisen bildet einen inspirierenden Bezugspunkt, den sie in ihrer kraftstrotzenden Farb- und Formensprache als abstrahierte Projektionsfläche ihrer eigenen Emotionen nützt. Die wuchtigen, oft sanft geschwungenen Pinselstriche öffnen die Tiefe des Raums und wecken auch in der Abstraktion eine Vielzahl an Assoziationen.
Richard Jurtitschs Bilder vermitteln eine geheimnisvoll-rästelhafte Stimmung. Wehende Vorhänge, die den Ausblick verwehren, übereinander gelegte Motive, wie mehrfach belichtete Fotos oder märchenhafte Landschaften in zarten Farben. Zusätzlich begibt sich Jurtitsch im mehrschichtigen Arbeitsprozess von Ölfarbe auf Leinwand zunächst auf eine persönliche Entdeckungsreise von Formen und Assoziationselementen, die in der weiteren Bearbeitung naturgemäß in den Bildhintergrund rücken und dem Betrachter erst später beim vertieften Blick entgegentreten.
Der nächste Termin: "full house" 22. und 23. April 2023, 10 - 18 Uhr
Aussenderin / Pressebetreuung: Verena Kienast, verenakienast20@gmail.com