Der schottisch-jüdische Lehrer, Schriftsteller und Aktivist Cecil Philip Taylor beschreibt in seinem Theaterstück „Good“, wie ein einzelner Mensch und ein ganzes Volk die zunehmende Verstrickung ins Unrecht, ja ins Monströse, durch rationale Argumentation von sich schieben kann. Der Weg zur Hölle ist mit kleinen Schritten und einem guten Gewissen gepflastert.
Dr. Hans Halder ist ein guter Mensch. Er ist Germanist und halbwegs erfolgreicher Professor an der Universität in Frankfurt. Er kümmert sich rührend um seine demente Mutter, seine Familie und seine Frau, die unter Antriebsschwäche und Depressionen leidet. Neuerdings macht ihm eine seiner Studentinnen schöne Augen. Aber er ist ein guter Mensch und schlägt sich aufrichtig durch alle Widrigkeiten der Lebensmitte eines abendländischen Akademikers. Nur – wir schreiben das Jahr 1933 und die Nationalsozialisten haben gerade die Regierung in Deutschland übernommen. So sehr sie Halder auch zutiefst verachtet, so überraschend kommen plötzlich vernünftig klingende Angebote, sich für das „neue Deutschland“ nützlich zu machen. Und man kann diese inkompetenten Rabauken doch nicht wichtige Entscheidungen ohne fachlichen Rat treffen lassen? Das Wichtigste ist doch, ein guter Mensch zu bleiben, und sich nicht vereinnahmen zu lassen.
„Good“ gilt im angelsächsischen Raum als eines der wichtigsten und meistgespielten politischen Theaterstücke der 1980er-Jahre.
Übersetzung & Inszenierung: Bruno Max
Es spielen: Lisa-Marie Bachlechner, Johanna Lindinger, Samantha Steppan; Hans-Jürgen Bertram, Wolfgang Lesky, Alexander Rossi, Hendrik Winkler
Stadttheater Mödling, Babenbergerstraße 5
Kartenreservierungen unter Tel 01/544 20 70 (Mo -Fr 9-15 Uhr)
Kassenzeiten: 75 min vor Beginn an Spieltagen
Spieltage: Do – Sa, 15. bis 17.2.2024, jeweils 19.30 Uhr | So, 18.2.2024, 17 Uhr | Di, 20.2.2024, 19.30 Uhr | Do – Sa, 22.2. bis 24.2.2024, jeweils 19.30 Uhr
Mehr Infos: StadttheaterMoedling
Aussender: Werner Schuster, tzf@aon.at