Lebensräume für Fledermaus, Spatz & Co - in der Stadt?
Immer mehr Menschen ziehen in die Städte. Immer mehr Wildtiere wollen das auch. Doch fehlt es an Nistmöglichkeiten für Gebäudebrüter wie Mauersegler und Schwalben oder an Rückzugsmöglichkeiten für die vom Aussterben bedrohten Fledermäuse, die wie zahlreiche andere Tierarten den Siedlungsraum für ihr (Über)leben benötigen. Der ORTE-Abend widmet sich Animal-Aided-Design und Maßnahmen für eine gesunde Kohabitation.
Der Rückgang der weltweiten, biologischen Vielfalt ist alarmierend hoch. Der Verlust des angestammten Lebensraums ist eine der Ursachen. Somit ist klar: Wildtiere brauchen unsere Unterstützung, auch in der Stadt! Sie bewohnen nicht nur Parkanlagen, Gärten und Friedhöfe, auch Gebäude sind für sie Lebensräume von hoher Wichtigkeit. Daher ist das Einbinden von biodiversitätsfördernden Maßnahmen in die Planungsprozesse von großer Bedeutung, um Ökosysteme zu erhalten und zu fördern.
Um dieses Thema stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu bringen, hat ORTE den Landschaftsplaner Thomas Hauck eingeladen, der (gemeinsam mit Wolfgang Weisser) die Methode des Animal-Aided Design entwickelt hat. Sein Ansatz will den Schutz von wild lebenden Tieren und die Stadtplanung in Einklang bringen und allen, die planen und bauen, ökologisches Wissen vermitteln.
„Die Grundidee von Animal-Aided Design besteht darin, das Vorkommen von Tieren in den Planungsprozess einzubeziehen, sodass sie zu einem integralen Bestandteil der Gestaltung werden. Ihre Bedürfnisse beeinflussen den Planungsprozess, dienen aber auch als Inspiration für den Entwurf selbst.“ So Thomas Hauck, der an der TU in München und in Wien lehrt. Er tritt für eine Neukonzeption der städtischen Tier-Mensch-Beziehung ein und stellt seine Planungsstrategie für die Artenvielfalt vor, um eine höhere Biodiversität zu ermöglichen.
Eine Diskussion mit der Architekturpublizistin Franziska Leeb, der ehem. Referatsleiterin Umweltschutz St. Pölten Ingrid Leutgeb-Born sowie Leopold Mayrhofer, ökologischer Garten- und Grünraumberater, Vortragender bei „Natur im Garten“ und Projektleiter der gleichnamigen ORF-Sendung, geht der Frage nach, was in Niederösterreich getan werden kann, um die Bedürfnisse von Wildtieren in der Planung wie Gestaltung von Freiräumen und Gebäuden zu berücksichtigen. So werden Artenschutz-Beispiele ebenso wie bereits etablierte Bildungsangebote vorgestellt, um geeignete Maßnahmen für eine gesunde Kohabitation zu erzielen.
Termin: Donnerstag, 25. April 2024, 19 – 21 Uhr
Veranstaltungsort: Bildungshaus St. Hippolyt, Festsaal, Eybnerstraße 5, 3100 St. Pölten
Aussenderin: ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich, Heidrun Schlögl, 3500 Krems, Steiner Landstraße 3, Tel 02732/78 374, 0660/653 99 77, office@orte-noe.at