FOCUS ON ABSTRACTION
Ab van Hanegem, Yasmin Alt, George Barber, Matti Isa Blind, DAG, Berta Fischer, Thomas Grandi, Richard Green, Manni Hammer, Alexander Klenz, Zora Kreuzer, Anne Mundo, Lawrence Power, Andrea von Reimersdahl, Carlos Silva
Eröffnung: Ina Reuter, Stadtgalerie raumimpuls
Durch die Ausstellung führen die KuratorInnen Carlos Silva, Gabi Mitterer & Alexander Klenz
Die Ausstellungsreihe „Focus on Abstraction“ (FOA) richtet seit 2017 den Blick auf aktuelle abstrakte Kunst in Berlin. Kuratiert von den Künstlern George Barber, Alexander Klenz und Carlos Silva für einen Glaspavillon in Berlin-Prenzlauer Berg, dokumentiert FOA Positionen der New Abstraction mit Ausstellungen, Kooperationen und einer Website. Erstmals findet FOA außerhalb Berlins statt. Auf Einladung der Stadtgalerie zeigen 15 in Berlin lebende und arbeitende Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten in der Stadtgalerie raumimpuls Waidhofen.
Die New Abstraction ist die vielleicht größte Innovation der Gegenwartskunst. Was die künstlerischen Pionier*innen der abstrakten Form- und Farbkompositionen um 1900 nicht zu hoffen wagten, zeigt sich heute so contemporary wie kaum etwas anderes. Hatte man in den 1970er Jahren in den USA und Europa die Abstraktion und ihre Verfeinerungen wie Hard Edge oder Minimal Art noch als akademisch, oberflächlich oder als überholt verunglimpft, so konfigurierte sich im wiedervereinigten Berlin, dem wiederauferstandenen London und aufstrebenden New York der 1990er Jahre rund um Clubs, Street Art und Art Galleries eine freie junge Künstler*innen-Szene, die spielerisch und spontan die Möglichkeiten der Abstraktion neu erfand. Spätestens seit den 2000er Jahren spricht man von einem Reset in der New Abstraction, die nicht mehr zwischen Gegenständlichkeit und Ungegenständlichkeit unterscheidet und sich weder als Schule noch als Stil oder „-ismus“ versteht. Die Künstler*innen schöpfen aus allem, was die Gegenwartswahrnehmung im tatsächlichen wie im virtuellen Raum zu bieten hat. Sie verbinden Oberflächen mit Perspektiven, collagieren und kolorieren, inszenieren und dekonstruieren. Es geht ihnen nicht um Verfremdung, sondern um die Offenlegung von Wirklichkeit, indem sie Zusammenhänge aufdecken und künstlerisch produktiv machen.
Die Fragmentierung des Wahrnehmungsfeldes, die Globalisierung der Kommunikation durch Social Media, die Neuordnung der Moderne, die Dekonstruktion von Seh- und Denkstrukturen vollziehen sich gleichzeitig und in rasantem Tempo. Diesen Splittern und Fragmenten wird von den Künstler*innen direkt mit Material, Form und Farbe ein Ausdruck gegeben, der nicht den Umweg über das Symbolische geht. Die 15 Künstlerinnen und Künstler in der von Gabi Mitterer und Carlos Silva kuratierten Ausstellung, die temporär oder permanent in Berlin arbeiten und leben, haben die Manifeste der Gründerväter der Avantgarde zerschnitten, neu zusammengesetzt und treten hier in einen Polylog, um die Grenzen der Abstraktion in Richtung Zukunft zu überschreiten.
(Textautorin: Ulrike Pennewitz)
Ausstellungsdauer: 25. Mai - 23. Juli 2024
Öffnungszeiten: Fr 16 - 19 Uhr, Sa 10 - 13 Uhr, So 15 - 18 Uhr
raumimpuls ist ein Projekt des Vereins Kunstbank Ferrum
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