im Tangente EVENTRAUM, Linzer Straße 16, 3100 St. Pölten
mit dem international renommierten Heftkünstler Franz Mrcicka von der Sommergalerie Zöbing, NÖ
und dem Historiker und Initiator des KremsMachtGeschichte Erinnerungsweges Robert Streibel und seinem neuesten WERK: KREMS. Das Ende der Verdrängung, Bibliothek der Provinz 2024
Haben Sie sich einmal gefragt:
Wer erfand den WACHAUER MARILLEN LIKÖR?
Woher stammt die Rotweinbezeichnung ZWEIGELT?
Was geschah mit den jüdischen Besitzern der SANDGRUBE 13?
Warum gibt es seit mehr als 60 Jahren in Krems am Stadtpark ein Denkmal für einen höchstdekorierten Offizier der Deutschen Wehrmacht?
Es braucht HistorikerInnen, die die Wahrheit ans Licht bringen. Im Fall der Stadt Krems hat Robert Streibel die Rolle übernommen, um die Geschichte in Geschichten aufzulösen und so den Menschen dieser Stadt ihre Geschichte zurückzugeben. Nicht alle Geschichten waren immer erwünscht und es dauerte Jahrzehnte, bis alle Geschichten erzählt wurden und gehört werden wollten. Die lange Zeit verdrängte und verschwiegene Geschichte der Stadt möchte dieses Buch einladen, zu entdecken. Robert Streibel ist akribisch genau in seinen Recherchen; originell in der Art, wie er seine Stoffe ergründet; unbeirrt in seiner Beständigkeit; leidenschaftlich in der Zuneigung zu den Verfolgten.
Robert Streibel geb. 1959 in Krems, Studium der Germanistik, Geschichte und Theaterwissenschaft in Wien, Direktor der VHS Hietzing, Historiker, Gedenkaktionen zu Opfern des Nationalsozialismus in Krems, Sittendorf, Melk, Droß, Hadersdorf und Wien-Hietzing. Forschungsgebiet: Shoa, Exil, Widerstand, Eugenie Schwarzwald, Gemeindebausiedlung Lockerwiese. Gedenkprojekte in Niederösterreich und Wien. Denkmal auf dem Jüdischen Friedhof in Krems, für Anna Lambert im Steinertor, für den hingerichteten Widerstandskämpfer Franz Zeller, die jüdischen Zwangsarbeiter in Droß, die Opfer des Massakers im Zuchthaus Stein und Hadersdorf, die Opfer der Shoa in Hietzing. Zahlreiche Publikationen zu historischen Themen und zwei Lyrikbände. Weitere Bücher „Der Wein des Vergessens“ (die Arisierung der Sandgrube 13) und im Verlag Bibliothek der Provinz : „Krems 1938 – 1945“ (Eine Geschichte von Anpassung, Verrat und Widerstand), „Pilgers Paradies und Hölle – Gedichte“, „Widerstand in Griechenland und Stein“ (Die Geschichte des Nikos Mavrakis), „Bora“.
Robert Streibel meint in seinem Artikel im Heft „etcetera“ ERINNERUNG
In vielen Fällen ist öffentliche Erinnerung eine Reaktion auf Druck von außen, von Einzelpersonen, von Organisationen, Medien. Ich kann davon ein Lied singen zum Beispiel über Krems, wie lange es gedauert hat bis Erinnerung sichtbar wurde. Vor vier, fünf Jahren hat in Krems ein Umdenkungsprozess begonnen, spätesten 2024 kann gesagt werden „Krems: Das Ende der Verdrängung“ mit der Errichtung der Erinnerungspfades „Krems macht Geschichte“ durch die Stadt. Für diesen Erinnerungsweg konnte ich die Basisarbeit leisten und an der Entwicklung mitarbeiten.
Ich bin nun seit 30 Jahren in Sachen Erinnerung in Bezug auf verschiedene Themenfelder aktiv, ich kann für Vieles Beispiele, für Verdrängung und Desinteresse, für Konflikte (Haderdorf, Gedenken an die Opfer des Massakers vom 7. April 1945) mit oder ohne Happy End (Der Wein des Vergessens Winzergenossenschaft Krems & Arisierung),
Wenn ich gesagt habe, wer genau hinsieht, der beginnt sich oft zu wundern. Zum Schluss bringe ich die Geschichte mit dem PEN Club. Da wurde 2023 das 100 Jahre Jubiläum, der altehrwürdigen Schriftstellervereinigung „Poets, Essayists, Novelists begangen. Bei der Vorbereitung zum 100 Jahr Jubiläum habe ich nur nebenbei gefragt, ob es eigentlich eine Liste der Opfer gibt, und es war wieder Zeit zum Wundern. Nein. Und es war auch nichts geplant in dieser Sache, Erinnerung war nicht vorgesehen. Jetzt gibt es eine Ausstellung und ein kleines Büchlein: „Wie sehr sie uns fehlen“, das ich herausgeben konnte und erstmals alle ermordeten oder vertriebenen Autorinnen und Autoren mit Ausschnitten aus ihren Texten auflistet. Robert Streibel
Aussenderin: Eva Riebler, eva.rie@aon.at