Am letzten Tag ihrer Ausstellung lädt Brigitte Corell in die Galerie Lindenhof ein.
Sie wird vor Ort Fragen zu ihren Werken beantworten und freut sich über regen Austausch mit interessierten Besucherinnen und Besuchern.
Über 100 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht und täglich werden es mehr. Was Menschen bewegt, den Standort, das Land, den Körper, die Welt zu verlassen, verarbeitet Brigitte Corell in ihrer Ausstellung “Angst – Sehnsucht – Größenwahn”.
Vertrieben durch kriegerische Gewalt, Unterdrückung und klimatische Veränderung, und getrieben von der Sehnsucht nach einem besseren Leben (vielleicht auf einem anderen Stern?) ist eine neue globale Völkerwanderung entstanden, die über Generationen überlieferte, eurozentrische, ohnehin fragwürdige, gesellschaftlich-kulturelle Begriffe wie Heim und Heimat ins Wanken gebracht hat, und zu einer Heimatlosigkeit in undefinierten Zwischenräumen führt.
Das durch häufigen Ortswechsel entstandene Gefühl, sich selbst in einem permanenten Zwischenraum zu befinden, hat Brigitte Corell zu ihrer Arbeitsphilosophie “Entelechie” gebracht, die laut Aristoteles “die sich aus dem Stoff entwickelnde Form beschriebt, etwas was sein Ziel schon in sich trägt.”
“Brigitte Corell arbeitet mit vorhandenen Materialien, mit Fundstücken, mit Objekten, die viel öfter sie finden als umgekehrt. In ihrem Haus in der Nähe von Retz hat Brigitte Corell davon ein gewaltiges Archiv angelegt. Um “der Materialschlacht unserer Wegwerf-Gesellschaft” etwas entgegenzusetzen, wie sie sagt.
Zusammengefügt werden die unterschiedlichen Gegenstände, um eine neue Narration zu schaffen. Die Geschichten, die die Objekte bereits in sich tragen, werden weitergedacht oder ganz neu interpretiert. Humor ist bei den Arbeiten von Brigitte Corell immer mit im Spiel. Eine Leichtigkeit, Offenheit und Neugierde dem Leben gegenüber.” – Dominique Gromes
Letzter Ausstellungstag auch im Raum für Kunst im Lindenhof
Helmut Swoboda "Annäherungen"
Noch bis 16. Juni 2024 | Mi - So, 13 - 18 Uhr
„Er hat die Grenze zwischen Konkretem und Abstraktem noch undeutlicher gemacht, indem er bewusst mit der Möglichkeitsform operiert. Er stellt unser Sehen, unsere Wahrnehmung auf die Probe. Ausgehend von der Natur, diese verwandelnd und doch respektierend, schafft er Bilder, die auch ohne das Vorbild existieren können. Sie sind weder Nachbilder noch Äquivalente; sie sind schwebend, mehrdeutig, verschiedenen Lesarten offen“, schrieb bereits in den 1990er Jahren Wolfgang Drechsler.
Helmut Swoboda sagt, um Räume und Formen zu verstehen, ist es notwendig, sich zeichnerisch dieser Wirklichkeit zu nähern – Linien definieren Räume. Über das Linienspiel kommt er zur Form und über die Form mit der Farbe zur Malerei. Das Malen ist zunächst ein aktionsreicher, in der Folge sich konsequent verlangsamender, vielschichtiger Prozess. Die Farben – mit Eitempera gebundene Pigmente – werden geschüttet, gestrichen, abgezogen, teilweise wieder bis auf den Kreidegrund der Leinwand weggewischt usw., sodass sich das Motiv gleichsam von selbst entwickelt. Dieser offene Zugang zur Malerei entspricht den ständigen Veränderungen und der Vielfalt in der Natur. Struktur und Textur werden in Bezug gesetzt. Die Klamm, der Wald, das Wasser, das Gebirge wird zu einer Bild-Idee.
Raum für Kunst und Galerie Lindenhof
Oberndorf 7, 3820 Raabs an der Thaya
www.galerien-thayaland.at
Aussender: Galerien Thayaland, office@galerien-thayaland.at