Lesung: Isabella Feimer aus dem Roman „Wir könnten Dschungel sein“ (Braumüller 2024)
Film: „Archiv der Zukunft“ von Joerg Burger (Navigator Film 2023, 92 min)
Gespräch: mit Regisseur & Kameramann Joerg Burger aus Zöbing / Langenlois
Beginn: 19 Uhr | Einlass: ab 18 Uhr
Ort: vierzigerhof, Rudolfstraße 11, 3550 Langenlois, www.vierzigerhof.at
Eintritt: € 14,- (AK) bzw. 12,- (VVK)
Kartenbestellung: www.dum.at oder 0664/432 79 73
WIR KÖNNTEN DSCHUNGEL SEIN
Blätter, die an Ella haften bleiben, sie festhalten, ihr Atem auf ihrer Haut. Der nahe Dschungel wird bedrohlicher, je länger sich Ella in dem kleinen kolumbianischen Dorf aufhält. Die Flucht vor ihrer Vergangenheit hat sie hierhergebracht. Doch jene Zeit lässt sich nicht vergessen. Nicht ihre Kindheit in Wien ohne Vater und mit einer psychisch kranken Mutter, nicht die Jugend bei ihrer Tante und dessen Mann in Paris, der ihre emotionale Abhängigkeit ausgenutzt hatte. Das undurchdringliche Dickicht, das sie umgibt, ruft diese Erinnerungen hervor. Und während die politischen Unruhen im Land zunehmen, scheint es Ella, als würde sie langsam mit dem Dschungel verwachsen. In dessen Überwucherung durchlebt Ella ein Bewegen in einer Gesellschaft, die nur noch wenig hat, an dem man sich festhalten kann.
ISABELLA FEIMER
1976 geboren, studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien und arbeitet seit 1999 als freie Theaterregisseurin und Schriftstellerin. Sie verfasst Romane, Lyrik, Reiseprosa und Essays. Für ihre Romane erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, u. a. war sie für den renommierten Bachmann-Preis nominiert. Zu ihren Inspirationsquellen zählen ihre Reisen und die Beschäftigung mit Bildender Kunst. 2022 wurde ihr Roman „Frieda“ für die Veranstaltungsförderung des Büchereiverband Österreich ausgewählt. Zuletzt erschienen: „Cadavre exquis“ (Erzählung, Literaturedition NÖ 2021), „Langeweile“ (Kremayr & Scheriau 2022), „Frieda“ (2022) und „Wir könnten Dschungel sein (2024), beide Braumüller.
ARCHIV DER ZUKUNFT
Im Naturhistorischen Museum in Wien wird mit akribischer Energie gesammelt, geforscht, archiviert und reflektiert – mehr als 30 Millionen Objekte sind hier über die Jahrhunderte zusammengetragen worden, um sie immer wieder aufs Neue zu befragen. ARCHIV DER ZUKUNFT bietet einen Blick hinter die Kulissen des traditionsreichen Museums, abseits der bekannten Schaukästen, und zeigt einen Mikrokosmos institutioneller Forschung, der sich den aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen stellt. Eine filmische Hommage an die Bedeutung der Wissenschaft und ein erkenntnisreiches Nachdenken über das Leben auf der Erde – und darüber hinaus.
ARCHIV DER ZUKUNFT zeigt das Museum als eine Welt, die sich in ständiger Veränderung befindet: Die spektakulären Archivarien aus tausenden Jahren Natur und Menschheitsgeschichte werden durch Grundlagenforschung und den lebendigen Apparat des Museums immer wieder neu in der Gegenwart befragt, um in der Zukunft Geschichten zu erzählen. Film-Trailer
JOERG BURGER
Freischaffender Künstler, Filmschaffender und Kameramann. 1991-1998 Leitung der Abteilung für Audio-Visuelle Medien (Museum Moderner Kunst – Wien). Zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen im In- u. Ausland. 2002 New York-Stipendium für künstlerische Fotografie der Republik Österreich. 2021 Staatsstipendium für künstlerische Fotografie.
Auszeichnungen u. a. für Best Cinematography, Documentary AAC, Diagonale – Festival of Austrian Film 2014 für „The Great Museum“ (A 2014, Director Johannes Holzhausen), 2012 für „The Future’s Past“ (A/LU 2011, Director Susanne Brandstätter) und 2008 für „A Road to Mecca“ (A 2008, Director Georg Misch).
Zahlreiche Filme seit den 1990-er Jahren, zuletzt 2019 ELFIE SEMOTAN – PHOTOGRAPHER (production: Navigator Film) und 2024 ARCHIV DER ZUKUNFT.
Aussender: dummail@gmx.at