Aufführung von theater:dieBoot
Mit: Iris Maria Stromberger und Bálint Walter
Regie: Anni Matz
Dauer: ca. 90 Minuten
Rechte am Stück bei Hartmann & Stauffacher
Reservierung unter: tdb@theaterdieboot.at , Tel 0681/101 40 148, www.theaterdieboot.at
Kurzinfo:
Ein Ensemble probt: Am Plan steht die berühmte Kästchenszene aus Faust I, auf Seite 89 folgende. Es ist so schwül und dumpfig hie, sagt Gretchen und betritt die Bühne. Der Rest … ist Interpretation.
In zehn herrlich komischen Szenen zeigt uns Gretchen 89ff typische Bühnenmenschen bei der Arbeit. Es wird gedeutet und gestritten, geprahlt und gejammert. Für die einen war früher alles besser, für die anderen erscheint selbst die Zukunft zu spät. Ein Regisseur lässt Gretchen Walzer tanzen, der andere drückt ihr eine Peitsche in die Hand. Und manch ein Gretchen inszeniert sich einfach selbst.
Lutz Hübners Komödie bringt satirisch zugespitzten Theateralltag auf die Bühne und reflektiert dabei leichtfüßig und ganz nebenbei die Arbeitsethik unserer Gesellschaft.
Der Hintergrund des Stückes:
Theaterproben dauern für gewöhnlich sechs Wochen – und das hat seinen Grund. Mag auch ein Text als Basis dienen, benötigt ein fertiges Stück wie ein gelungener Kuchen mehrere Zutaten. Regie und Ensemble tragen einen großen Anteil bei, interpretieren Worte und Leerstellen, erschaffen erst das Live-Erlebnis, welches für das Publikum sichtbar wird. Dazu kommen noch Licht, Ton, Maske, Kostüm, Diskussionen, kleinere und größere Differenzen, Machtspielchen, ein paar Hässlichkeiten und alles nur, um auf den einen Abend hinzusteuern, den Abend, der alles wett macht: Die große Premiere.
Lutz Hübner entführt uns in dieser Komödie hinter die Kulissen, an den Ort, wo die Aussage noch vage, das Stück insgesamt noch im Rohbau ist. Dazu bedient er sich überaus wahrer Klischeefiguren und holt mit ihnen den Wahnsinn ans Tageslicht, der wohl jedem Kunstprojekt innewohnt.
Auf amüsant zugespitzte Weise werden Missverhältnisse und Missverständnisse des Arbeitslebens offenbar, dezent wie eine kleine Fußnote verweist das Stück auch auf nicht mehr zeitgemäße hierarchische Strukturen.
Mit viel Humor regt Hübner zum Nachdenken darüber an, wie künstlerische Arbeit und Kunstinterpretation abläuft, und rechnet dabei mit vielen Irrtümern und Irrglauben ab.
Aussenderin: Mag. Cornelia Znoy, Stadtgemeinde Baden, Abteilung Kultur, Hauptplatz 2, 2500 Baden, Tel 02252/86 800-522, cornelia.znoy@baden.gv.at