Mit Architektin Ekaterina Schneidmüller auf der Reise durch Krems –visuell, auditiv und philosophisch unterwegs …
Die Reihe ‚Orte stellt aus‘ gibt jenen internationalen Künstler:innen, die als Artist in Residence alljährlich in Krems zu Gast sind, Gelegenheit, ihre Arbeit zu präsentieren. Im September ist es die in Moskau ausgebildete Ekaterina Schneidmüller, die ihren Fokus auf die Stadt legt und dabei philosophische, künstlerische und ganz praktikable Aspekte der Architektur verwebt.
Der ‚Genius Loci‘ ist seit der Antike gängiger Begriff, der vom speziellen Geist eines Ortes zeugt, der auf die Menschen seine Wirkung entfaltet. Viele haben sich damit beschäftigt, der Norweger Christian Norberg-Schulz etwa, der das Sein als eine Verbindung des Menschen mit dem Ort durch räumliche Orientierung und psychologische Identifizierung beschreibt, oder der Schweizer Architekt Valerio Olgiati, der von der ‚Essenz des Ortes‘ spricht, die es zu erfühlen gilt. Auf den ‚Genius Loci‘ bezieht sich auch Ekaterina Schneidmüller, die mit ihrem Kunstprojekt ‚Stadtecho‘ die ‚Verbindung zwischen der historischen Seele und dem lebendigen Puls der Stadt Krems an der Donau‘ ergründet.
Interdisziplinär agierend, wird sie mittels historischer Analysen, grafischer Skizzen und interaktiver Workshops mit den Einwohner:innen die Beziehung zwischen Natur, Geschichte und Architektur von Krems sichtbar machen. Sie beruft sich dabei auf die von Guy-Ernest Debord etablierte Psychogeographie, die den Einfluss der architektonischen oder geographischen Umgebung auf die Wahrnehmung, das psychische Erleben und das Verhalten untersucht.
In ihrer künstlerischen Installation, die historische Stadtpläne, aktuelle Zeichnungen und Tonaufnahmen sowie persönliche Wahrnehmungen der Einwohner:innen vereint, lädt Ekaterina Schneidmüller die Besucher:innen ein, den Atem der Stadt als eine Metapher für ihre Lebendigkeit und spirituelle Tiefe zu spüren: „Diese Elemente verschmelzen dann zu einem lebendigen Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Natur und Architektur“, so die junge Künstlerin.
Ekaterina Schneidmüller (*1995) hat in Moskau Architektur studiert, lebte später in Frankreich und in Deutschland, verbindet in ihren Projekten Philosophie, Kunst und Praktikabilität der Architektur. An der Entwicklung neuer Konzepte für architektonische Objekte sowie an der Erforschung des historischen, sozialen und kulturellen Umfelds von Städten war sie beteiligt und hat urbane Lösungen zur Verbesserung der Lebensqualität erarbeitet. Darüber hinaus Kino, Theater, Performance und Illustration.
Ausstellung: STADTECHO. Visuelle und auditive Reise durch Krems
Eröffnung: Donnerstag, 26. September 2024, 18 – 21 Uhr
Laufzeit: 27. November 2024
ORTE stellt aus Eintritt frei! Steiner Landstraße 3 / 2. Stock, 3500 Krems
Öffnungszeiten: DI, MI und DO 11 – 16 Uhr sowie auf Anfrage: office@orte-noe.at
Aussenderin: ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich Heidrun Schlögl, 3500 Krems, Steiner Landstraße 3, Tel 02732/78 374, 0660/653 99 77, office@orte-noe.at