Das Weinviertel Museumsdorf Niedersulz rückt das Leben und Arbeiten von Frauen in den Mittelpunkt. Am Nationalfeiertag, 26. Oktober, dreht sich von 10 bis 16 Uhr an zahlreichen Stationen im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz alles um die vielfältigen Tätigkeiten der Frauen in einem Dorf um 1900. Nicht nur in Haus und Hof, sondern auch im Weinbau, in der Landwirtschaft und im Handwerk war die Arbeit der Frauen unverzichtbar. Neben der Thematisierung des Alltags gibt es auch Stationen zum Mitmachen und Anfassen, wie Federn schleiß’n, Rebbündel zum Anzünden vorbereiten, Socken stopfen und Melken am Melksimulator.
Welche Aufgaben hatten Frauen im 19. Jahrhundert und wie gestaltete sich ihr Leben? Beim Dörflichen Frauenalltag werden einige Aspekte des Frauenlebens anno dazumal beleuchtet. Dass sie nicht nur in Heim und Hof wichtig waren, wird beim Weingarten sowie in der Wagnerei thematisiert. Franz Halmschlag, Sohn des letzten Hollabrunner Wagnermeisters, erinnert sich: „Auch meine Mutter hat in der Wagnerei mitgearbeitet und war essenziell für den Betrieb.“ Füttern, melken, ausmisten, Eier abnehmen: Kurzum, die Versorgung der Tiere am Hof wurde meist von den weiblichen Haushaltsmitgliedern übernommen.
Am Melksimulator kann ausprobiert werden, wie viel Fingerspitzengefühl und Übung das Melken erfordert. Im Gemüse- und Kräutergarten gab es von Frühjahr bis Herbst und auch im Winter immer etwas zu tun, wenn Kohl, Wurzelgemüse und Salat geerntet wurden. Immer wiederkehrende Tätigkeiten waren unter anderem das Vorbereiten der Rebbündel zum Unterzünden und das Flicken von Säcken. Das Federnschleiss’n hingegen wurde in der kalten Jahreszeit ausgeübt. Mit den weichen Gänsefedern wurden die Tuchenten befüllt und die Federkiele zum Schreiben oder Verheizen verwendet. Wenn Mädchen im heiratsfähigen Alter im Haus lebten, gab es besonders viel zu tun, denn immerhin mussten vier Pölster und zwei Tuchenten als Teil der Aussteuer vorbereitet werden.
Im Haus zum Ausprobieren werden alltägliche Frauenarbeiten wie Kleiderkästen ordnen, Brot einschieß’n, Nüsse reiben oder Socken stopfen gezeigt. Wer noch nie Socken gestopft hat, kann es hier erlernen und fortan im Sinne der Nachhaltigkeit seine eigenen Socken zu Hause reparieren.
Aber auch die Wohn- und Lebensverhältnisse früherer Zeiten werden gezeigt, wie zum Beispiel der Lichtvergleich zwischen Petroleumlampe, Kerze und Kienspan. Die Besucher:innen können auch im Ehebett mit Rosshaarmatratze und Strohsack probeliegen.
Aussender / Presserückfragen: Harald Maresch, Tel 0664/60 499 489, harald.maresch@museumsdorf.at