Das Jahr 2024 brachte für die Landeshauptstadt St. Pölten das vielfältigste und umfassendste Kulturprogramm, das es jemals in St. Pölten gab. Mit Ende des Jahres werden rund 300.000 Besucherinnen und Besucher die Veranstaltungen von „Kultur St. Pölten 2024“ besucht haben, davon 216.000 in bestehenden Betrieben, 56.000 bei Veranstaltungen der „Tangente“ und 28.000 in den neuen Betrieben KinderKunstLabor und ehemalige Synagoge. Am gestrigen Mittwoch wurde im Zuge einer Pressekonferenz, an der u. a. auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Bürgermeister Matthias Stadler teilnahmen, Bilanz gezogen und ein Ausblick auf künftige Aktivitäten gegeben.
„Es war ein spannendes und erfolgreiches Kulturjahr 2024“, meinte die Landeshauptfrau in ihrer Stellungnahme und sprach im Zusammenhang mit „Kultur St. Pölten 2024“ auch vom „größten Regionalentwicklungsprojekt ever“. So sei nicht nur eine Wertschöpfung von 75 Millionen Euro erzielt worden, sondern es seien auch Impulse gesetzt worden, „die in die Zukunft wirken“, so etwa das KinderKunstLabor als nachhaltiges Instrument, um Kinder und Jugendliche an Kunst und Kultur heranzuführen, oder die ehemalige Synagoge als Ort einer lebendigen Erinnerungskultur.
Das Kulturjahr 2024 habe enorm „zur Positionierung unserer Landeshauptstadt beigetragen“, zeigte sich Mikl-Leitner überzeugt: „Unsere Landeshauptstadt hat an Profil gewonnen und international aufgezeigt“. Sie bedankte sich auch für die enge und intensive Zusammenarbeit zwischen dem Land Niederösterreich und der Stadt St. Pölten, darüber hinaus sei auch die Vernetzung von Kultur und Tourismus sowie von etablierten Kultureinrichtungen mit der freien Szene gelungen.
„Das Land und seine Hauptstadt sind zusammengerückt - das ist auf vielen Ebenen spürbar“, zeigte sich auch Bürgermeister Matthias Stadler überzeugt. Er sprach von einer „spannenden Reise“ und einer „Aufbruchsstimmung in der Stadt“. „Wir haben unsere Landeshauptstadt gut positionieren können“, betonte er und bedankte sich für „die gute Kooperation über Parteigrenzen hinweg“. Neben einer enormen Vielfalt von Veranstaltungen verwies er auch auf Projekte wie den neuen Domplatz, die Synagoge, die Sanierung der Friedhöfe sowie die Neupositionierung von Stadtmuseum und Stadtbibliothek.
Das Jahr 2024 sei „ein außerordentliches Kulturjahr“ gewesen, meinte Paul Gessl, Geschäftsführer der NÖ Kulturwirtschaft. Er hob die „neue Kultur der Zusammenarbeit“ hervor, die „von Anfang an gelebt und erfolgreich umgesetzt“ worden sei. Weiter informierten im Zuge der Pressekonferenz über die Aktivitäten ihrer Einrichtungen im Jahr 2024: der künstlerische Leiter der Tangente St. Pölten Tarun Kade, die künstlerische Leiterin des Landestheaters Niederösterreich Marie Rötzer, der Kurator der Stadtprojekte der Tangente Andreas Fränzl, die künstlerische Leiterin des KinderKunstLabors Mona Jas, die wissenschaftliche Leiterin der ehemaligen Synagoge St. Pölten Martha Keil sowie der Leiter des Stadtmuseums St. Pölten Thomas Pulle.
Über Zahlen und Fakten der wirtschaftlichen Wirkung von „Kultur St. Pölten 2024“ berichtete der Ökonom Christian Helmenstein vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung. So wurden im Zuge der Aktivitäten rund um „Kultur St. Pölten 2024“ Investitionen im Ausmaß von über 70 Millionen Euro sowie Ausgaben durch die teilnehmenden Kulturbetriebe im Ausmaß von 46 Millionen Euro umgesetzt. Diese Aktivitäten haben rund 115 Millionen Euro an zusätzlicher Wertschöpfung ausgelöst (davon 75 Millionen direkt in Niederösterreich), und 1.675 Arbeitsplätze gesichert bzw. geschaffen (davon 1.163 direkt in Niederösterreich). „Ein gesellschaftspolitischer, kulturpolitischer und auch fiskalpolitischer Erfolg“, meinte Helmenstein auch im Blick auf die durch die kulturellen Aktivitäten entstandenen Steuereinnahmen.
„Kultur St. Pölten 2024“ umfasste neben dem Festival Tangente zahlreiche Projekte und Vorhaben, die im Laufe dieses Jahres auf den Weg gebracht wurden. Der Neubau des KinderKunstLabors samt Neugestaltung des Altoona-Parks und die Sanierung der ehemaligen Synagoge zählen zu den wichtigsten Neuerungen. Investiert wurde auch in den Ausbau des Stadtmuseums St. Pölten samt Überdachung des Karmeliterhofes, die neue Stadtbibliothek, die Adaptierung der Vereinsgebäude des Vereins Solektiv im Sonnenpark, den neuen Grillparzer Campus und die Sanierung des jüdischen Friedhofs. Der Alumnatsgarten wurde neugestaltet und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und die neue Museumscard eingeführt. Mit den Neueröffnungen und Sanierungen verbunden ist auch der Betrieb dieser Einrichtungen. Darüber hinaus wird der bereits im Jahr 2023 fertig gestellte Domplatz künftig als Spielort für neue Veranstaltungsformate, wie z. B. den Gala-Abend mit dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich bzw. für andere Konzerte genutzt.