Von Begräbnissen und Ferraris, Generationen- und Beziehungskonflikten, Spielen und Vampiren
Mit einem vielfältigen Kurzfilmprogramm wartet das Kurz.Film.Zuckerl des Vereins Filmzuckerl am Samstag, 9. November, in der Filmbühne Waidhofen/Ybbs auf. Elf Kurzfilme treten um zwei Preise an.
Am Samstag, 9. November 2024, um 19.30 Uhr lädt der Verein Filmzuckerl zur 5. Auflage des Kurzfilmfestivals Kurz.Film.Zuckerl in die Filmbühne Waidhofen/Ybbs. Elf aktuelle Kurzfilme, die von österreichischen Filmemacher*innen stammen oder in Österreich produziert wurden, werden dabei zur Aufführung gelangen und im Wettbewerb um den mit 1.000 Euro dotierten Hauptpreis und den mit 800 Euro dotierten Publikumspreis antreten. Den Gewinner des Hauptpreises kürt eine Fachjury. Diese besteht aus Regisseurin Franziska Pflaum („Mermaids Don't Cry“), Cutter Gernot Grassl („Exploring Hans Hass“, „Stillstand“), Tonmeister Andreas Hamza („Favoriten“, „The Green Lie“), Filmkritikerin Alexandra Zawia (Wiener Zeitung, Die Furche, Ray, The Hollywood Reporter) und Dokumentarfilmer Michael Reisecker („Reiseckers Reisen“). Zusätzlich wird das Kinopublikum des Abends in einem Voting den Gewinner des Publikumspreises ermitteln. Dieser wird von der Stadt Waidhofen/Ybbs zur Verfügung gestellt.
Gezeigt werden die elf Kurzfilme aufgeteilt auf zwei Blöcke. Im Folgenden eine Vorschau auf den ersten Kurzfilmblock:
Den Auftakt macht der Spielfilm „Trauerschiff“ von Artemisia Refle.
Zum Film: Die kleine Trauergemeinschaft hat sich versammelt, um bei einem gemeinsamen Essen Abschied vom verstorbenen Heinzi zu nehmen. Dabei prallen Erwartungen und Weltanschauungen der Familienmitglieder aufeinander. Es werden Belanglosigkeiten und Grobheiten ausgetauscht, bis der Tisch immer leerer wird. Wo sind denn alle geblieben? Eine Bestandsaufnahme der Sprachlosigkeit im Angesicht von Trauer.
„Trauerschiff“ lief 2024 bereits auf zahlreichen nationalen und internationalen Filmfestivals, darunter dem Landshuter Kurzfilmfestival, dem Manchester European Short Film Festival und dem Female Filmmakers Festival Berlin.
Es folgt der Kurzanimationsfilm „No Man's Son“ von Gabriel Radwan.
Zum Film: Eine leere Flasche rollt durch handgezeichnete Schwarzweiß-Bilder: Sie bewegt sich aber nicht nur am Boden oder einem Tisch entlang, sondern in der Zeit. Die mit Kohle gezeichneten Stop-Motion-Bilder erzählen von einem Jungen, der unter seinem Vater leidet. Langsam entfaltet sich das Schicksal der beiden.
„No Man's Son“ wurde beim Nachwuchsfilmfestival Juvinale 2023 in Salzburg mit dem Animations-Award ausgezeichnet und lief im heurigen Sommer beim dotdotdot Open Air Kurzfilmfestival im Volkskundemuseum Wien..
Als dritter Kurzfilm des Abends ist „Mein Papa fährt Ferrari“ von Philip Ivancsics zu sehen.
Zum Film: Der zwölfjährige Nico schämt sich für seinen Papa. Aber nicht so wie es Kinder tun, denen ihre Eltern einfach peinlich sind, sondern weil sein Papa schon 70 ist. Genau das versucht er vor seiner Schulfreundin Luisa geheimzuhalten, die dem Anschein nach den viel cooleren Papa hat. An Luisas Geburtstag gerät Nico in eine brenzlige Situation mit überraschenden Folgen.
„Mein Papa fährt Ferrari“ war bereits bei zahlreichen nationalen und internationalen Filmfestivals zu sehen. Bei der Minikino Filmweek in Indonesien wurde der Film als „Best Children Short“ und beim Festival of Nations in Lenzing als bester Newcomer ausgezeichnet. In den Hauptrollen sind Maximilian Reinwald („Der Fuchs“), Nora Reidinger („Geschichten vom Franz“) und Karl Fischer („Mermaids Don't Cry“, „Fuchs im Bau“) zu sehen.
Weiter geht es mit dem Spielfilm „Ins wilde Land“ von Emil Kaschka.
Zum Film: Das junge Künstlerpaar Jonas und Emma fährt nach Tirol. In Emmas Heimat wollen sie sich von Emmas todkranker Jugendliebe verabschieden. Die Begegnung mit dem sterbenden Luca verändert die Sicht auf ihre Kunst, ihr Leben – und vor allem ihre Beziehung.
„Ins wilde Land“ lief heuer unter anderem beim Kurzfilmfestival Landshut in Deutschland und der Diagonale – Festival des österreichischen Films in Graz. Beim Filmreif-Festival, dem größten Kurzfilmfestival für den deutschsprachigen Nachwuchs in St. Ingbert in Deutschland wurde der Film mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet.
Es folgt der Kürzestspielfilm „Wissenschaft kann Leben retten“ von Dieter Leitner.
Zum Film: Ein junger Vampir macht sich auf, um ein Opfer zu finden. Er gerät an eine Wissenschaftlerin.
Regisseur Dieter Leitner war bereits 2022 mit seinem Ein-Minuten-Spielfilm „Der Sammler“ beim Kurz.Film.Zuckerl in Waidhofen zu Gast.
Den Abschluss des ersten Kurzfilm-Blocks bildet der Spielfilm „Im Spiel“ von Clara Stern.
Zum Film: Paul ist gegangen, Judith ist geblieben. Zwei erwachsene Geschwister versuchen
herauszufinden, wie sie ihre Beziehung fortsetzen oder erneuern können, nachdem sie sich sechs Jahre lang nicht gesehen haben. Ist es noch möglich, den Bruch zu vergessen? Was ist das spezielle Band zwischen Geschwistern? Judith und Paul treffen aufeinander und spielen ein Spiel.
„Im Spiel“ war heuer schon beim Landshuter Kurzfilmfestival in Deutschland, beim Filmfestival Kitzbühel und im Rahmen der Cinema Next Tour durch Österreich zu sehen. In den Hauptrollen sind Julia Franz Richter („Rubikon“, „Ein ganzes Leben“) und Michael Edlinger („Andrea lässt sich scheiden) zu sehen. Regisseurin Clara Sterns Spielfilmdebüt „Breaking The Ice“ war 2022 als Filmzuckerl in der Filmbühne Waidhofen/Ybbs zu sehen.
Programm
Kurzfilm-Block 1:
1. Trauerschiff, Regie: Artemisia Refle, 10:30 Minuten, Spielfilm
2. No Man’s Son, Regie: Gabriel Radwan, 3 Minuten, Animation
3. Mein Papa fährt Ferrari, Regie: Philip Ivancsics, 7 Minuten, Spielfilm
4. Ins wilde Land, Regie: Emil Kaschka, 20 Minuten, Spielfilm
5. Wissenschaft kann Leben retten, Regie: Dieter Leitner, 1:30 Minuten, Spielfilm
6. Im Spiel, Regie: Clara Stern, 19 Minuten, Spielfilm
Kurzfilm-Block 2:
1. Die Räuberinnen, Regie: Isa Schiechel, 15 Minuten, Spielfilm
2. Serge Öhn: Kinderzimmer, Regie: Georg Pöchhacker, Phillip R. Schmiedlechner, 4:11 Minuten, Musikvideo
3. Ineinanderfallen, Regie: Vivian Bausch, 6:08 Minuten, Spielfilm
4. Kinderfilm, Regie: Total Refusal, 11 Minuten (Dokumentarfilm, Animation)
5. Vienna Glamour: Das Liebesgeständnis, Regie: Luke Röber, 14:10 Minuten, Spielfilm
Veranstaltungsort: Filmbühne Waidhofen/Ybbs, Kapuzinergasse 7, 3340 Waidhofen/Ybbs
Kartenpreise: 10 Euro regulär, 8 Euro ermäßigt für Schüler*innen, Student*innen, Nicht-Steuerzahler*innen und Filmzuckerl-Mitglieder
Vorverkaufskarten: www.ntry.at
Aussender / Information: Verein Filmzuckerl, Tel 0680/110 76 22, www.filmzuckerl.at
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