„Wie im Himmel, so auf Erden. Wie auf Erden, so im Himmel.“ – Die neue Sonderausstellung im museumkrems zeigt, wie das Religiöse in unserem Alltag sichtbar wird.
Warum glauben wir? Welche Rituale geben unserem Leben Sinn? Und was haben religiöse Bilder mit modernen Instagram-Inszenierungen gemeinsam?
Das museumkrems startet ab 15. März 2025 mit der Sonderausstellung „Wie im Himmel, so auf Erden. Wie auf Erden, so im Himmel.“ in die neue Saison und präsentiert eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Religion und ihren Praktiken im kulturellen und gesellschaftlichen Kontext.
In sieben Stationen werden religiöse Praktiken in einem Dialog zwischen historischen Objekten aus den Sammlungen des museumkrems und zeitgenössischer Kunst gezeigt. Die Besucher:innen werden eingeladen, sich ganz persönlich damit auseinanderzusetzen und ihre eigene Interpretation von Religiosität zu finden. Die Ausstellung im museumkrems ist keine didaktische Abhandlung über Religionen, vielmehr geht es darum, wie uns das Religiöse im Alltag berührt.
„Religiosität ist ein Thema, das die Menschen immer schon bewegt hat und weiterhin bewegen wird.
Wie kann man Unvorstellbares begreifen und fassen? Und das gerade heute, in Zeiten multipler Krisen?“
(Gregor Kremser, Leiter des museumkrems)
Religiosität und Kunst stehen seit jeher in enger Verbindung. Assunta Abdel Azim Mohamed, Florian Nährer und Karin Frank zeigen ihre Werke in der Ausstellung.
In seiner Installation thematisiert Florian Nährer die Macht des Schicksals und die Hoffnung der Menschen auf ein Wunder. Symbolische „Votivgaben“ werden zu einer Skulptur zeitgenössischer Religiosität.
Karin Frank interessiert das „Seltsame“, das Ungewöhnliche. Sie hinterfragt Schönheitsbegriffe und spielt mit Geschlechterzuordnungen. Die Unsicherheit des Lebens spiegelt sich etwa in der Skulptur „Schwanger mit Burli“ wider, die historischen Skulpturen gegenübergestellt wird.
Die Künstlerin Assunta Abdel Azim Mohamed zeichnet ihre „Wimmelbilder“ meist mit dem Kugelschreiber. Seltsam teilnahmslose Figuren, die in ihrem Gestus an Heilige mit ihren Attributen erinnern, bevölkern ihre Bildkompositionen. In der Ausstellung zeigt sie ihre Arbeiten in Form eines Triptychons, das an einen Altar erinnert.
Die Vielfalt der in der Ausstellung gezeigten historischen Objekte spiegelt die Bandbreite der Sammlungen des museumkrems wider:
„So stehen Gemälde des „Kremser Schmidt“ neben Gebetsbildern anonymer Künstler; kleine, nur mit der Lupe zu entziffernde Spruchzettel neben der 14 Meter langen „Laternenbildrolle“ aus dem 18. Jahrhundert.
Was diese Objekte gemeinsam haben: Sie waren seit sehr langer Zeit nicht im Museum ausgestellt – manche noch nie.“
(Sabine Laz, Sammlungsleiterin museumkrems)
In der Ausstellung wird erfahrbar gemacht, wie Objekte und ihre Verwendung als Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart funktionieren – von kontemplativer Anbetung der Heiligenbilder bis zur Instagram-Story.
Die Ausstellung zeigt, wie Menschen seit Jahrhunderten versuchen, das Unfassbare greifbar zu machen.
„Wie im Himmel, so auf Erden. Wie auf Erden, so im Himmel.“
Eröffnung am Sa., 15. März 2025, 11.00 Uhr
Zu sehen von 16. März bis 16. November 2025
täglich von 10 bis 18 Uhr
in Kooperation mit IMAREAL – Institut für Realienkunde des Mittelalters und der Frühen Neuzeit
Kuratorenteam:
Gregor Kremser, Sabine Laz (museumkrems)
Thomas Kühtreiber, Matthias Däumer, Peter Färberböck (IMAREAL)
museumkrems, Körnermarkt 14, 3500 Krems
Aussenderin: Mag. Ulrike Dröscher, ud@dmmd.at