Im April lädt ORTE zum dialogischen Rundgang auf dem Areal der ehemaligen Tabakfabrik in Krems: Seit 30 Jahren besteht hier die Universität für Weiterbildung, vor 20 Jahren wurden die Gebäude von Feichtinger Architects eröffnet - Anlass genug, um Nachschau zu halten, wie sich der Campus Krems weiterentwickelt hat.
Von den ersten 2005 fertiggestellten Neubauten für ein offenes Bildungszentrum in Wechselwirkung mit dem Bestand durch Feichtinger Architects im Jahr 2005 über die IMC FH durch Kada Wittfeld Architektur 2012 und die Karl Landsteiner Privatuni von DMAA 2016 bis zur letzten Erweiterung durch Baumschlager Eberle Architekten 2023: der dialogische Rundgang reflektiert, wieweit die inhaltlichen und städtebaulichen Prämissen von damals noch gültig sind, und wie sich Universitätsbetrieb und Architektur verändert haben.
Mit dem „wünschenswerten und spannungsreichen Kontrast“ zwischen der architektonischen Ausprägung des massiven Altbaus und der „Leichtigkeit und Transparenz“ der Neubauten, die in kammartiger Struktur die landschaftliche Situation der Weinbergterrassen aufgreifen, hatte die Jury unter Vorsitz Friedrich Kurrents die Qualität des Siegerprojektes von Feichtinger Architects beschrieben. 2005 fertiggestellt, konnte die Architektur die Erwartung, „die geistigen Inhalte des Universitäts- und Fachhochschulbetriebes bestmöglich“ zu transformieren und visualisieren, mehr als erfüllen.
In der Zwischenzeit ist der Campus Richtung Osten deutlich gewachsen. 2012 wurde der Erweiterungsbau der IMC Fachhochschule Krems von Kada Wittfeld Architektur fertiggestellt, 2016 die Karl Landsteiner Privatuniversität von DMAA und eine Erweiterung des Campus durch Baumschlager Eberle Architekten erfolgte 2023.
Die interaktive GEHspräch-Reihe steht in der Tradition der „Promenadologie“ des Schweizer Soziologen Lucius Burckhardt und setzt darauf, Orts- oder Stadtentwicklungen vor Ort anhand von Gebautem und Ungebautem zu entschlüsseln. Beim gemeinsamen Gehen, Betrachten und Miteinandersprechen werden Maßstäblichkeiten wahrgenommen, rücken Bauten, Areale, Straßen wie Landschaften in die Wahrnehmung und bewirken ein Sensibler-Werden für den eigenen Lebensraum.
So wird auch am Campus Krems die Architekturpublizistin und ORTE Vorsitzende Franziska Leeb im dialogischen Rundgang gemeinsam mit Projektleiter Rupert Siller (Architekturbüro Dietmar Feichtinger), Vizerektorin Viktoria Weber und dem Kremser Baudirektor Reinhard Weitzer sowie dem Publikum der Frage nachgehen, wie sich der Campusgedanke hier in den vergangenen Jahrzehnten entwickeln und zum Ruf einer Universitätsstadt beitragen konnte.
Dialogischer Rundgang: Freitag, 25. April 2025, 15 – 17 Uhr
Treffpunkt: Universität für Weiterbildung, Audimax, Dr.-Karl-Dorrek-Str. 30, 3500 Krems
Aussenderin: ORTE Architekturnetzwerk Niederösterreich, Heidrun Schlögl, 3500 Krems, Steiner Landstraße 3, Tel 02732/78 374, office@orte-noe.at