Kunstgespräch - Mara Mattuschka / Gerlinde Thuma
Ausstellungsdauer: 27. April - 18. Mai 2025
Mara Mattuschka wurde 1959 in Sofia, Bulgarien geboren. Studium der Malerei und des Trickfilms an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien bei Maria Lassnig. Von 1997 bis 2001 unterrichtete Mara Mattuschka als Professorin für Freie Kunst an der HBK Braunschweig. 2005 wurde sie mit dem Österreichischen Würdigungspreis für Filmkunst ausgezeichnet. Mara Mattuschka lebt und arbeitet in Wien.
„Mara Mattuschka ist eine Art Naturgewalt, wunderbar in ihrer Ausdrucksweise, ihrem Erfindungsreichtum, ihrem Witz, ihrer Inkonsequenz. Sie ist Malerin, Schauspielerin, Filmemacherin, Performancekünstlerin, Theatermacherin, Professorin, Sängerin – und vor allem: Mara Mattuschka. Längst international vielfach ausgezeichnet und renommiert, sind ihre Neugier, ihr Pioniergeist, ihre großartige Mischung aus Abgebrühtheit und Naivität dennoch gänzlich ungebrochen.“ (Hans Hurch)
Wenn man das erste Mal ein Gemälde von Mara Mattuschka sieht, fällt wohl vor allem die ungewöhnliche Perspektive auf, in der der - oft nackte - Mensch dargestellt ist. Es ist eine Ansicht von oben, durch die der Körper grotesk verkürzt und verzerrt erscheint und der Kopf, der die Emotionen wiedergibt und dessen Mimik die Befindlichkeiten der Figur erahnen lässt, ins Zentrum des Bildes rückt.
Die ungewöhnliche Perspektive auf den Menschen ist oft die Perspektive auf Mara Mattuschka selbst. Ihre Gemälde sind aber keine Selbstporträts im engeren Sinne, sondern vielmehr Rollenporträts (als Diva, Hamlet etc.) oder Repräsentationen des Menschen schlechthin. Seit Jahrzehnten konstituiert sich Mara Mattuschka künstlerisch in vielen Identitäten, ihr malerisches (aber auch filmisches) Schaffen kreist um die Bewegtheit und Aussagekraft des Körpers. Aufgrund der zwanzig bis dreißig Malschichten besitzen die Ölbilder eine Leuchtkraft, welche die inhaltliche Tiefgründigkeit noch geheimnisvoller erscheinen lässt. Mara Mattuschka steht mit diesen äußerst qualitätvollen Gemälden in einer Linie mit der besten figurativen Malereitradition, die sie mit zeitgemäßer Formulierung fortsetzt.
Aussender: M.A., martin@anibas.at