Zwei Salzburger "Jedermänner" mit ihren Soloprogrammen an zwei aufeinander folgenden Tagen im Landestheater Niederösterreich.
Am Di 09.12.25, 20 Uhr freuen wir uns auf
DER HAGESTOLZ von Adalbert Stifter
Szenische Einrichtung und Spiel: Philipp Hochmair | Sound- und Lichtdesign: Hans Clasen | Schlagzeug: Fritz Rainer
In seiner Interpretation der Novelle „Der Hagestolz“ von Adalbert Stifter zeigt Philipp Hochmair, wie sich klassische Texte mit modernen Beats verbinden lassen. In der Erzählung werden die universellen Themen des 19. Jahrhundertswie Ehe, Familiengründung und Genealogie aufgezeigt. Die jugendliche Hauptfigur Victor besucht seinen Oheim, einen verbitterten, alten Mann, der sich auf einer einsamen Insel vor der Welt und somit auch vor Liebe und Zuneigung verschlossen hat. Er versucht Victor klarzumachen, dass ein einsames Dasein als „Hagestolz“ nicht erstrebenswert sei. Exemplarisch treffen in dieser Erzählung Jung auf Alt, Offenheit auf Verschlossenheit, Freude auf Verbitterung. Angesichts einer Gesellschaft im Wandel, einer Jugend, die Fragen aufwirft, Fehler aufdeckt, den Neoliberalismus in Frage stellt und Werte hinterfragt, erhält dieser „Hagestolz“ eine ganz neue Relevanz.
Weitere Informationen zur Produktion finden Sie bitte hier: Philipp Hochmair Der Hagestolz
Weitere Vorstellung - 27.02.25, 20 Uhr - Achtung neuer Termin!
Am Mi 10.12.25, 19.30 Uhr freuen wir uns auf
LARS EIDINGER liest „Hauspostille“ von Bertolt Brecht
Bertolt Brechts „Hauspostille“ ist eine Anspielung auf fromme Predigtsammlungen: „Bittgänge“, „Chroniken“ und „die kleinen Tagzeiten der Abgestorbenen“ – so einige Kapitelüberschriften. Hier wird die dunkle Poesie gefeiert: „Von Sonne krank und ganz von Regen zerfressen / Geraubten Lorbeer im zerrauften Haar / Hat er seine ganze Jugend, nur nicht seine Träume vergessen / Lange das Dach, nie den Himmel, der drüber war“. Die „Hauspostille“ ist Punk. Ein wilder Brecht arbeitet sich an den Rändern des Asozialen ab. Er feiert die Verfluchten und säuft mit den Geächteten. Es ist die pure Lust an der schaurigen Schönheit des Morbiden – ein Vorbild für Ikonen der Popkultur wie Iggy Pop, Nick Cave, oder Tim Burton. Mit der musikalischen Begleitung von Hans-Jörn Brandenburg bringt Lars Eidinger Brechts Lyrik als radikal funkelndes Gesamtkunstwerk auf die Bühne.
Weitere Informationen zur Lesung finden Sie bitte hier: Lars Eidinger
Bitte beachten Sie die geänderten Termine bei beiden Vorstellungen im Vergleich zum Spielzeitheft! (Lars Eidinger statt 27.02.26 jetzt neu am 10.12.25 - Zweite Vorstellung mit Philipp Hochmair statt 10.12.25 jetzt neu am 27.02.26)
Aussender: Rupert Klima, rupert.klima@noeku.at