Buchner-Sabathy | Mayer | Mang & DJane Lotta Flower | Waba
Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich, Makartstraße 11, 4020 Linz
BLIND DATE ist Ausstellungstitel und kuratorisches Konzept zugleich: eine Begegnung mit Kunst unter neuen Vorzeichen – eine Einladung zu bewusster Wahrnehmung und multisensorischem Erleben. Sichtbares und Unsichtbares stehen in Dialog, im Mittelpunkt stehen Inklusion, Beteiligung und gemeinsames Erforschen von Kunst und Raum.
Raumkonzept
Ein taktiles Leitsystem führt die Besucher:innen barrierefrei durch die Ausstellung. Die Zugänglichkeit des Raums wird selbst zum Thema: seine Sprache, seine Orientierungssysteme, sein Erleben.
Das Wort „BLIND DATE“ erscheint in Brailleschrift an der Wand – umgesetzt mit Filzkreisen als haptisches Element.
Künstlerin und Kuratorin Sarah Iris Mang übersetzt ihre künstlerische Praxis – partizipativ, inklusiv, kommunikativ – direkt in die räumliche Gestaltung.
Künstlerinnen
Drei blinde Gastkünstlerinnen bringen sehr unterschiedliche künstlerische Perspektiven in einen gemeinsamen Erfahrungsraum:
Susanne Buchner-Sabathy – Linguistin, Übersetzerin und Expertin für digitale Barrierefreiheit. Mit ihren Fotografien zeigt sie eine Welt, die sie selbst nicht sieht – und eröffnet dadurch einen neuen Blick auf Wahrnehmung.
Veronika Mayer – modelliert aus ihrer inneren Vorstellung kleine Figuren. Sie ist Mitglied der inklusiven Musikgruppe Luna Nueva und vermittelt in Workshops Blindenschrift und Alltagskompetenzen.
Margarethe Waba – Autorin mit Fokus auf Barrierefreiheit und Stadtwahrnehmung. Ihre Texte bieten intime Einblicke in Routine, Orientierung und Herausforderungen ihres Alltags.
Ergänzt werden ihre Arbeiten durch Tastmodelle (erstellt durch Austrian Proverb) und ein multisensorisches Projekt von Sarah Iris Mang:
VIBES
In Kooperation mit DJane Lotta Flower wird ein Werk von Egon Schiele neu interpretiert – visuell, haptisch und klanglich erfahrbar. Eine interaktive Installation verbindet Kunstgeschichte mit zeitgenössischer Medienkunst: taktile Elemente, Sound und Raum werden zum gemeinsamen Erlebnis und zum vibrierenden Dialog zwischen Bild, Körper und Wahrnehmung.
Besucher:innen-Erlebnis
Das Publikum wird ermutigt, Kunst mit allen Sinnen zu erkunden. Am Eingang stehen Augenbinden bereit – ein optionaler Perspektivwechsel.
Die Werke lassen sich fühlen, hören, riechen und aktiv mitgestalten:
+ haptische Materialien
+ olfaktorische Impulse
+ interaktive Elemente
+ begleitender Podcast (via QR-Codes) auf allen Plattformen verfügbar
Wer sich darauf einlässt, begibt sich auf ein echtes „Date“ – mit der Kunst und mit sich selbst.
Partizipatives Kunstwerk: ORGANISMUS
Ein Höhepunkt der Ausstellung ist das kollaborative Projekt ORGANISMUS: ein farbenprächtiges, gemeinsam gehäkeltes Werk aus Flora und Fauna, zusammengefügt aus vielen individuellen Beiträgen.Häkelstücke werden vorab über einen öffentlichen Aufruf eingereicht und während der Ausstellung weiterentwickelt. So entsteht ein lebendiges Gesamtkunstwerk, das die Vielfalt kollektiver Kreativität sichtbar macht – und zur Reflexion über das Zusammenleben von Mensch, Tier und Natur einlädt.
Ziele
Förderung inklusiver Kunst- und Kulturvermittlung
Schaffen eines niederschwelligen, multisensorischen Kunsterlebnisses
Sichtbarmachen der künstlerischen Expertise blinder Kunstschaffender
Stärkung sozialer Teilhabe und Kreativität aller Besucher:innen
2026 findet die Ausstellung im Salzamt Linz statt, ein Symposium ist geplant
Aussenderin: Sarah Mang, sarah@sarahmang.at