EINE LANDESAUSTELLUNG IM DOPPELPACK
Sein und Sinn, Burg und Mensch im mystischen Waldviertel
Die Burg Ottenstein und das Schloss Waldreichs, kaum fünf Kilometer voneinander entfernt, sind heuer vom 5. Mai bis 4. November Schauplaetze einer doppelten niederoesterreichischen Landesausstellung, die unter dem gemeinsamen Motto Mystisches Waldviertel steht, von einem wissenschaftlichen Team unter Falko Daim gemeinsam mit Architekt Carl Auboeck gestaltet wurde und auch organisatorisch eine Einheit bildet. Die karge, zur kuenstlerischen Inspiration verlockende und geheimnisvolle Landschaft bildet den Hintergrund für eine doppelte Ausstellung, die auch den Anlass für die Wiederentdeckung des Waldviertels als Kulturlandschaft bietet.
Titel des Ausstellungsteiles auf Burg Ottenstein ist Sein und Sinn. Hier geht es um das Bestreben des Menschen, seine Welt zu deuten und Unerklaerbares fassbar zu machen. Als Beleg werden Schaetze, archaeologische Funde und Kunstwerke aufgeboten. Sie sind kulinarisch angeordnet, als Fest fuer die Sinne. Die Ausstellung auf Burg Ottenstein ist nach den Grundbeduerfnissen des Menschen aufgebaut, die ueber Jahrtausende gleichgeblieben sind: Nahrung und Waerme, Sexualitaet und Fruchtbarkeit, Schutz und geordnete Verhaeltnisse, Gesundheit und Geborgenheit etc. Ein besonders attraktives Detail: das Alchemistenlaboratorium von Oberstockstall und Vergleichsfunde aus Deutschland, Frankreich und Tschechien.
Der Ausstellungsteil auf Schloss Waldreichs traegt den Titel Burg und Mensch und befasst sich mit der Burg als Symbol und Bedeutungstraeger vom 11. Jahrhundert bis heute. Das Bild von der Burg im Wandel der Zeit steht im Mittelpunkt. Auch diese Schau basiert auf prachtvollen Originalexponaten wie Tafelbildern, Miniaturen, Goldgeraet und Silberschmuck. Zur optimalen Praesentation werden alle Moeglichkeiten moderner Medientechnik aufgeboten.
Die Schauplaetze wurden mit Bedacht gewaehlt: Die Burg Ottenstein stammt im Kern aus dem 12. Jahrhundert, das Schloss Waldreichs aus dem 13. bis 18. Jahrhundert. Beide Baudenkmaeler liegen inmitten einer Landschaft mit weiteren schoenen Burgen und Schloessern, die zum Besuch einladen. Es gibt auch viele gute Restaurants und Gastwirtschaften in der Region.
GEHEIMNISVOLLE WELT DES ALTEN TIBET
Schloss Schallaburg zeigt große historische Schau
Das internationale Ausstellungszentrum Schloss Schallaburg setzt seinen Zyklus mit Kulturen ferner Laender fort: Vom 21. April bis 28. Oktober ist die Schau Die geheimnisvolle Welt des alten Tibet zu sehen, eine der groeßten Ausstellungen zum Thema Tibet, die es je gab.
Im Mittelpunkt steht das alte Tibet und seine buddhistischen Traditionen. Dazu werden wertvolle Objekte aus vielen oeffentlichen und privaten Sammlungen vereint. Der wissenschaftliche Leiter Dr. Gerhardt W. Schuster verfasste auch einen reichhaltigen Katalog. Rund um die Ausstellung gibt es ein reiches Rahmenprogramm, das im Rahmen eines Tibet Festivals von April bis Oktober ablaeuft.
Die Schallaburg wird aus diesem Anlass optisch in ein tibetisches Kloster verwandelt: Bunte Gebetsfahnen, Behaenge aus Tibet, Gebetsmuehlen und die alles sehenden Augen Buddhas praegen das Bild der Aufgaenge und Hoefe. Eine Mani Mauer mit großen, drehbaren Gebetsmuehlen leitet den Besucher zu den Ausstellungsraeumen, wo sich das gesamte Spektrum traditioneller tibetischer Kultur und Lebensform in 16 Abschnitten anschaulich entfaltet. Großformatige Panoramafotos sowie Licht und Klanginstallationen entfuehren den Besucher in eine fremde Welt.
Hoehepunkte des Tibetfestivals sind Seminare ueber buddhistische Themen sowie über Kultur und Geschichte Tibets, aber auch eine große Tibet Buchmesse. Fast allwoechentlich werden anspruchsvolle Vortraege, gehalten von Tibetanern bzw. exzellenten Tibet Kennern, zu hoeren sein.
Zur Vorinformation erschien dieser Tage ein bunt gestalteter Prospekt, der auf das Ausstellungsereignis einstimmt. Naehere Informationen sowie Prospekte gibt es unter der Telefonnummer 02742/900513109.
REGION KAMPTAL UND GFOEHLERWALD
Neue EU-Foerderung soll weitere Impulse bringen
Voraussichtlich 22 Gemeinden der Region Kulturpark Kamptal und aus der Nachbarregion Kampstauseen Gfoehlerwald sind heiße Interessenten und haben bei Kurzbesuchen von Landesrat Dipl.Ing. Josef Plank in Langenlois, Straß, Elsarn, Oberholz, Plank am Kamp, Maiersch, Wanzenau, Gars und Stift Altenburg heute, Freitag, berechtigte Hoffnungen, dass der Politiker auch weiterhin innovative regionale Projekte bewilligt.
Schon bisher waren die Regionen bei Projekten aus LEADER II bzw. 5b Förderungen erfolgreich, sind doch etwa der Kulturpark Kamptal, das Tourismus Marketing und das Netz von Radfahrwegen darauf zurückzufuehren. Insgesamt erhielt die Kamptalregion rund 60 Millionen Schilling in knapp vier Jahren aus EU Mitteln und heimischen Foerderungen.
Jetzt kommt ein neues Folgeprogramm, LEADER +, das dazu beitragen soll, in den zwei Regionen in den naechsten sieben Jahren Arbeitsplaetze und damit auch Einkommen zu schaffen, aber auch den Erholungsraum und den Tourismus weiter zu foerdern. Besonders der Fremdenverkehr gilt als Motor der Entwicklung der Regionen im und um das Kamptal. Bis Mai 2001 soll die EU die Grundsatzentscheidung ueber die Ziele des Projektes für das Kamptal herbeifuehren. Die Hoehe der Mittel ist derzeit noch nicht bekannt.
Zwei Schluesselprojekte sind für das kommende LEADER + Programm besonders bemerkenswert. Sie sollen die Vielfalt der Angebote gezielt auf regionaler Ebene vernetzen und auch neue Einzelvorhaben miteinbeziehen:
Eine Neustrukturierung des Kulturparks Kamptal mit Konzentration auf die derzeit staerksten Programmpunkte, naemlich die Themen Wein, Musik und Landschaft bzw. die Zeit, jeweils verknuepft mit der Kultur, sollen die Gaeste durch die Regionen begleiten, wobei Geschichten und die Geschichte gleichsam den roten Faden dazu bilden. Der Motor dieses Projekts ist der Tourismusverband Kulturpark Kamptal.
Die Gesundheitsregion soll innovativ vernetzt werden. Medizin, Therapie, Sport und Ernaehrung sollen mit einem klassischen Erholungsurlaub verbunden werden, damit der wachsenden Zahl an Menschen geholfen werden kann, die an Zivilisationskrankheiten wie Allergien, Diabetes, Herzkrankheiten etc. leiden oder im Urlaub bzw. in der Regeneration fachlich versierte Grundbetreuung brauchen. Denn aktive Vorsorge für die Gesundheit ist nicht nur ein persoenliches Anliegen, sondern wird zunehmend vom Versicherungssystem oder von Arbeitgebern als Bonusfaktor bewertet. Dieses Projekt tragen Prof. Willi Dungl als Initiator sowie die lokalen medizinischen Einrichtungen.
Die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft soll dabei als Verstaerker der beiden Schluesselprojekte dienen