SONDERSCHAU FREIMAURER GLAESER IM SCHLOSS ROSENAU
Zur Ausstellungseroeffnung wird 500.000. Besucher erwartet
Landesrat Ernest Gabmann wird kommenden Samstag, 12. Mai, um 11 Uhr im Freimaurer Museum auf Schloss Rosenau bei Zwettl eine hochinteressante Sonderausstellung eroeffnen. Zum Wohle Ihr Brueder, so der Titel, stellt nicht weniger als 86 Glaeser aus der Zeit von 1740 bis heute aus. Die musealen Kostbarkeiten tragen reiche und symbolhafte Verzierungen, die sich mit der Mystik der Freimaurer beschaeftigen und Zeugnis geben vom kulturellen Niveau der bruederlichen Tafelfreuden. Diese Sonderausstellung ist auch ein Beitrag zum Jahresthema der NOE Landesausstellung Vom Sinn und Sein im mystischen Waldviertel.
Schloss Rosenau feiert heuer zudem das 25jaehrige Jubilaeum des Bestehens des Oesterreichischen Freimaurer Museums, das in der Welt einzigartig dasteht. Nirgendwo sonst gibt es im Original erhaltene Logenraeume aus der Zeit der Aufklaerung, die nicht nur als Museum dienen, sondern auch von Freimaurern aus Europa und Uebersee laufend fuer rituelle Zusammenkuenfte genutzt werden.
Am Tag der Eroeffnung wird außerdem der 500.000. Besucher erwartet, der von Landesrat Gabmann und dem Obmann des Museumsvereins, Dr. Michael Kraus, geehrt wird. Das Schloss steht seit 40 Jahren im Eigentum des Landes Niederoesterreich und leistet einen wichtigen Beitrag zur Tourismusentwicklung in dieser Region. Der an Margit Zulehner verpachtete Hotelbetrieb wurde waehrend der Wintermonate unter anderem mit einer neuen Heizung ausgestattet. Naehere Auskuenfte zu Schloss Rosenau und zur Sonderausstellung sind unter der Telefonnummer 01/532 28 41 bzw. 0664/43 50 449 sowie unter www.tiscover.com/schloss.rosenau zu erhalten.
SCHOENERE TRAEUME, SCHOENERE HAEUSER IN SCHREMS
Hundertwasser Ausstellung als Auftakt fuer Architekturzentrum
Im IDEA Designcenter in Schrems wird Landesrat Ernest Gabmann am Samstag, 12. Mai, um 15 Uhr die Hundertwasser Ausstellung Schoenere Traeume, Schoenere Haeuser. Eine natur und menschengerechtere Architektur eroeffnen. Die vom Verein Kunstforum Waldviertel veranstaltete Architektur Ausstellung laeuft bis Mai 2002 und ist gemeinsam mit Vortraegen, Symposien und Publikationen Teil der Aktivitaeten zum Hundertwasserjahr 2001.
Das Hundertwasserjahr 2001 wiederum, das sich mit dem großen oesterreichischen Kuenstler und der von ihm gepraegten Philosophie fuer ein natur und menschengerechteres Bauen auseinandersetzt, soll den Auftakt fuer ein in Vorbereitung befindliches EURO FIT Projekt Hundertwasser Architekturzentrum darstellen, das ab 2002 umgesetzt werden soll.
Mit der Ausstellung, fuer die man heuer mit rund 50.000 Besuchern rechnet, und dem geplanten Architekturzentrum wird ein regionaler thematischer Schwerpunkt gesetzt, der nachhaltig die regionale kulturtouristische Profilierung beeinflussen soll. Von dem Projekt, das die Identitaet des Waldviertels im Hinblick auf Naturqualitaet und Kultur vertieft und verstaerkt, erwartet sich der Standort Schrems einen kulturtouristischen Schwerpunkt und eine Attraktion hoechster Qualitaet.
Geoeffnet ist Schoenere Traeume, Schoenere Haeuser von Montag bis Samstag zwischen 10 und 12.30 Uhr bzw. 13.30 und 18 Uhr sowie in den Monaten Juni, Juli und August auch an Sonn und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr.
SONDERAUSSTELLUNG KIENSPAN UND UNSCHLITT IN ZWEI MUSEEN
Ab 12. Mai in Gutenstein, dann Partnerschau in Niedersulz
Die Sonderausstellung Kienspan und Unschlitt. Beleuchtung im laendlichen Alltag wird am Samstag, 12. Mai, um 14 Uhr im Waldbauernmuseum in Gutenstein eroeffnet. Sie dauert bis 8. Juli. Dann folgt am Sonntag, 5. August, um 14 Uhr die Eroeffnung der Partnerausstellung im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz. Die Exponate sind dort noch bis zum 4. November zu sehen.
Fuer Kienspan und Unschlitt hatten Hiltraud Ast in Gutenstein und Anton Knoll in Wien die Idee, und sie gestalteten auch die Schau. Die Idee ist einfach, aber bestechend: Das Lagerfeuer der Jaeger und Sammler in der Steinzeit, die Glut am Herd in der Rauchstube der Siedler waren die ersten Quellen, die Licht in das unheimliche Dunkel der Nacht warfen. Die Bewohner der Waelder gruben nach duftendem Kienstock und brachten sein harziges Holz auf dem Kienrost zum Gluehen. In der baumlosen Steppe brachte der Talg von Schafen und Rindern Licht in die Finsternis. Das Oel, aus dem Samen von Raps gepresst, gab Stoff fuer das Ewige Licht am Altar und im Herrgottswinkel. Seit dem Mittelalter kannte man die Kerze aus reinem Bienenwachs. Die Wachskerze war jedoch teuer, blieb beschraenkt auf die Taufe, auf den Tod und die Wallfahrt, und nur in Kirchen und Schloessern erstrahlte ihr festliches Licht.
1818 wurde Stearin entdeckt, 1831 das Paraffin erfunden. Nun konnten sich auch aermere Leute diese preiswerte Art der Beleuchtung leisten. Seit der Zeit um 1860 nimmt man das duennere Erdoel zum Leuchten. Als Petroleum gereinigt und raffiniert, war die Lichtquelle bei jedem Greißler zu haben. Dann kam der elektrische Strom.
Die Oeffnungszeiten im Detail: Im Waldbauernmuseum in Gutenstein im Bezirk Wiener Neustadt ist von Mai bis Oktober Samstag von 14 bis 17 Uhr und an Sonn und Feiertagen von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr geoeffnet (Telefon und Fax 02634/ 7313, e mail pawelak-ast@aon.at). Das Weinviertler Museumsdorf Niedersulz in Sulz im Weinviertel (Bezirk Gaenserndorf) findet man unter der Telefonnummer 02534/333, Fax 02534/333 20, e mail museumsdorf@xpoint.at, www.museumsdorf.at. Das Museum selbst ist vom 1. April bis 4. November wochentags von 10 bis 16 Uhr, Samstag, Sonn und Feiertag von 10 bis 18 Uhr geoeffnet. Bei beiden Museen finden Gruppen Fuehrungen jederzeit nach Voranmeldung statt.
SAISON IM MUSEUM FUER ALLTAGSGESCHICHTE IN NEUPOELLA EROEFFNET
Museumsangebot wird mit Vortraegen ergaenzt
Die diesjaehrige Saison im ersten oesterreichischen Museum fuer Alltagsgeschichte in Neupoella wurde am 1. Mai mit der Vorstellung eines speziellen Programms fuer Kinder eroeffnet. Dieses Programm soll in Zukunft sowohl fuer private Gruppen als auch fuer Volksschulklassen und Schueler der Hauptschulen und AHS Unterstufen angeboten werden. Darueber hinaus wird das Museumsangebot, wie bereits in den vergangenen Jahren, mit Vortraegen ergaenzt. Den Auftakt bildet am Freitag, 11. Mai, um 19 Uhr eine Diskussionsveranstaltung zu einem historisch wie auch aktuellen Thema der laendlichen Alltagsgeschichte: Vom Ochsengespann zu BSE. Zur Entwicklung der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert.
Als Einleitungsreferenten konnten drei Experten aus unterschiedlichsten Lebens und Fachbereichen gewonnen werden. Univ.Prof. Dr. Roland Girtler vom Institut fuer Soziologie der Universitaet Wien wurde vor allem durch seine Buecher ueber Randgruppen wie Boesewichte, Wilderer oder Adelige bekannt. Er hat auch seine eigenen Erinnerungen an das Leben der Bergbauern und Landaerzte in den fuenfziger Jahren wissenschaftlich aufgearbeitet. Der pensionierte und heute 88jaehrige Landwirt Josef Knaim aus Feinfeld hat um 1930 die Ackerbauschule Edelhof absolviert und damit die Anfaenge der Technisierung der Lebensmittelproduktion direkt miterlebt. Im Ruhestand hat er sich auch als Amateurfilmer mit den Veraenderungen des baeuerlichen Wirtschaftens auseinandergesetzt. Willi Mann aus Dappach vertritt als Jahrgang 1960 die heute aktive Generation und zaehlt mit seinem 1991 auf biologischen Landbau umgestellten Hof zu den ersten und erfolgreichsten Biobauern im Waldviertel.
Am Samstag, 12. Mai, findet zudem ein Treffen des historischen Arbeitskreises des Dioezesanarchivs St.Poelten statt. Die informelle Sitzung von Fachleuten und interessierten Laien steht unter der Leitung des St.Poeltner Archivdirektors Dr. Thomas Aigner und bietet auch eine Museumsfuehrung und die Besichtigung des Pfarrarchivs Altpoella.
Das Haus Neupoella Nr. 10 befand sich mehrere Generationen im Besitz der Schusterfamilie Walter und beherbergt seit 1997 ein Museum. Dieses stellt nicht nur die institutionellen Rahmenbedingungen (Pfarren, Herrschaften und Maerkte) der Waldviertler Bevoelkerung von etwa 1650 bis 1850 um Neupoella vor, sondern zeigt unter anderem auch die baeuerlichen Wohnverhaeltnisse in der ersten Haelfte des 19. Jahrhunderts. Der zweite Teil des Museums bietet am Beispiel der Familie Walter einen Ueberblick ueber die Veraenderungen des Alltagslebens von 1850 bis 1950 in den Bereichen Politik, Wohnen, Essen, Mode und Hygiene. Im Jahr 2000 wurde auch eine Schusterwerkstaette eingerichtet.
Naehere Informationen: Gemeinde Poella unter der Telefonnummer 02988/6220 bzw. 02988/6657.
SATYAGRAHA: PHILIP GLASS OPER IM FESTSPIELHAUS
LHStv. Prokop: Gewaltlosigkeit als starke Waffe
Im Festspielhaus in St.Poelten wurde gestern, Mittwoch, in einer Pressekonferenz mit Landeshauptmannstellvertreterin Liese Prokop das Buehnenbild und das Regiekonzept einer Oper in drei Akten von Philip Glass, SATYAGRAHA vorgestellt. Bei den vier Vorstellungen ist die Musik beim Niederoesterreichischen Tonkuenstlerorchester bzw. Concentus Vocalis in besten Haenden. Der Text stammt von Constance de Jong und ist unmittelbar angelehnt an eine uralte Ueberlieferung, der Bhagavad Gita. Die musikalische Leitung hat Peter Keuschnig inne. Die Inszenierung kommt von Michael Schilhan, die Choreographie von Heinz Spoerli. Das Buehnenbild und die Kostueme stammen von Hermann Nitsch, der die Oper als Spiel mit Farben und Toenen bezeichnete. Auf der Buehne wird eine Reihe von in und auslaendischen OpernsaengerInnen stehen, zum Beispiel Tony Boutté, der die Rolle des indischen Politikers M. K. Gandhi spielt und singt. Die Oesterreich Premiere der Glass Oper ist am 12. Oktober im Festspielhaus. Weitere Vorstellungen stehen am 14. Oktober, 9. November und 14. Dezember auf dem Spielplan.
SATYAGRAHA ist ein Sanskritwort, welches den Ausdruck passiver Widerstand ersetzte, um die neue Bewegung und die politisch soziale Philosophie zu beschreiben, die durch Gandhi in Suedafrika ihren Anfang fand. In der 1980 an der Rotterdamer Stadsschouwburg uraufgefuehrten Oper SATYAGRAHA portraetiert Philip Glass Gandhis Leben von seiner Ankunft in Suedafrika 1893 bis zum New Castle March 1913. Waehrend dieser 21 Jahre entwickelte Gandhi die Ideen der Gewaltlosigkeit und praktiziert sie als Mittel gegen die Rassendiskriminierung in Suedafrika. Dies war die erste großangelegte und erfolgreiche Bewegung gewaltlosen zivilen Ungehorsams. SATYAGRAHA basiert auf einem moralischen, ja religioesen Thema, ist mehr ein Ritual als Unterhaltung, mehr Mystik als Oper.
Landeshauptmannstellvertreterin Prokop betonte, dass die Beziehung von Philip Glass zu Niederoesterreich ein eigenes Kapitel seiner Biographie sei, das 1987 aufgeschlagen wurde. 1988 sei dann das Ergebnis der Vorbereitungen, 1000 AIRPLANES ON THE ROOF, am Hangar des Flughafens Schwechat zu sehen gewesen. Seit diesem Zeitpunkt sei die Beziehung zwischen Glass und Niederoesterreich von großer Sympathie und Achtung getragen. Die Praesentation der Oper SATYAGRAHA im St.Poeltner Festspielhaus im Oktober sei jedenfalls ein mutiger Schritt, der unter der Beteiligung von bedeutenden Kuenstlern unseres Landes auf die Buehne gestellt werde, meinte Prokop. Die Oper stehe fuer die Philosophie des gewaltlosen Widerstands, die Gandhi zu einer maechtigen politischen Waffe gemacht habe. Die Oper handle von Politik und vervollstaendige neben EINSTEIN ON THE BEACH und ECHNATON eine Trilogie zu den Themen Politik, Wissenschaft und Religion. SATYAGRAHA bedeute Gewaltlosigkeit. auch Staerke, geboren aus Wahrhaftigkeit und Liebe, also Themen, die in einer Welt, in der jedes Dorf global vernetzt sei, wichtiger denn je seien.