1. DIE MOTORISIERUNG DES WALDVIERTELS IM 20. JAHRHUNDERT
Sonderausstellung in Neupoella bietet Einblick in Entwicklung
Motorraeder haben neben dem Automobil ganz entscheidend zur Motorisierung des laendlichen Raumes beigetragen. Mit diesem Thema beschaeftigt sich derzeit eine Sonderausstellung des Museums fuer Alltagsgeschichte in Neupoella, die noch bis 14. Oktober jeden Samstag und Sonntag von 14 bis 17.30 Uhr zu sehen ist. Gezeigt werden alte Motorraeder aus Privatbesitz, die das Herz jedes Bikers hoeher schlagen lassen. Dazu gehoert eine Maschine aus dem Ersten Weltkrieg ebenso wie Fahrzeuge der Marken Puch und DKW aus den dreißiger Jahren bis zu den gaengigsten Puchmotorraedern der Nachkriegszeit. Auch das leistungsmaeßige Spektrum beginnend mit einem Fahrrad mit Hilfsmotor ueber HMW und Stanglpuch bis zur BMW kann sich sehen lassen. Hauptthema der Ausstellung ist die Motorisierung des mittleren Waldviertels von den Anfaengen bis in die sechziger Jahre anhand von Fotos und Dokumenten. Wie im Museum insgesamt soll auch bei dieser Sonderausstellung eines der zentralen Phaenomene des 20. Jahrhunderts am Beispiel der Region um Neupoella exemplarisch veranschaulicht werden. Sowohl die historische Situation als auch die Quellenlage bieten gute Voraussetzungen fuer ein fundiertes und anschauliches Bild der Entwicklung. Am Sonntag, 23. September, wird in Neupoella auch ein Oldtimer Korso fuer Motorraeder, Autos und Traktoren aus der Zeit bis Mitte der siebziger Jahre durchgefuehrt.
Naehere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 02988/6220 bis 02988/6657.
2. KIRCHENGESCHICHTE DES MOSTVIERTELS VOR ABSCHLUSS
Letzter Band erschienen, Gesamtregister folgt nach
Einen wissenschaftlichen Erfolg meldet die Dioezese St.Poelten: Die Regestensammlung Alois Plessers zur Kirchengeschichte des Viertels ober dem Wienerwald vor 1627 wird mit Band 17 abgeschlossen. Ein Gesamtregister, das voraussichtlich 2003 erscheinen wird, soll dieses Werk zusaetzlich gut erschließen.
Der vorliegende Band enthaelt die Regesten und Materialien zur Geschichte der Pfarren Saeusenstein bis Zwentendorf (in alphabetischer Reihenfolge) und stellt wie die bisherigen 16 Baende ein unentbehrliches Hilfsmittel fuer die landeskundliche Forschung dar.
Alois Plesser, Zur Kirchengeschichte des Viertels ober dem Wienerwald vor 1627, bearbeitet von Reinelde Motz Linhart (Geschichtliche Beilagen zum St.Poeltner Dioezesanblatt, St.Poelten 2001), 598 Seiten, ISBN 3 901863 08 7, 329 Schilling (23,90 Euro).
3. DENKMALAMT: RAETSEL UM DEN HADERSDORFER FUND
Erstmalige Praesentation im Weinstadtmuseum Krems
Nach dreijaehriger Restaurierungstaetigkeit und wissenschaftlicher Bearbeitung sind die Raetsel um den Aufsehen erregenden Hadersdorfer Fund aus den Jahren 1997/98 noch immer nicht geloest. Allerdings kann man die geheimnisvollen Gegenstaende aus der Bronzezeit (1900 bis 1600 v. Chr.) jetzt erstmals betrachten: Das Bundesdenkmalamt zeigt den Fund im Rahmen der Ausstellung Gerettet: archaeologische Schaetze Oesterreichs bis 25. November im Weinstadtmuseum in der Kremser Dominikanerkirche. Die Eroeffnung fand gestern Abend um 18.15 Uhr im Rahmen der heuer vom 10. bis 14. September in Krems stattfindenden Oesterreichischen Konservatorentagung statt.
Der Hadersdorfer Fund gibt Raetsel auf: Rund 100 kleine Tongefaeße mit Farbresten, Tonkugeln, pfeilspitzenartige Gegenstaende sowie Tonplastiken in Form von Menschenmasken und Tierkoepfen wurden gefunden. Groeßtes Objekt ist ein vogelfoermiges Tongefaeß mit menschlichem Kopf, in dessen Hohlkoerper sich weitere Tonobjekte und Gegenstaende aus reinem Kupfer befanden: eine Pfeilspitze, ein herzfoermiger Anhaenger, zwei Ringe sowie eine Saege.
Wozu diese Objekte verwendet und weshalb sie sorgsam deponiert wurden, weiß noch niemand zu sagen. Dr. Christa Farka, Archaeologin im Bundesdenkmalamt: Es duerfte sich um einmalige Zeugnisse ritueller Praktiken der Fruehbronzezeit handeln. Der geistige und kulturelle Hintergrund ist bisher in Mitteleuropa unbekannt.
Das Hadersdorfer Beispiel zeigt wie andere, noch nie gezeigte archaeologische Funde aus Rettungsgrabungen des Bundesdenkmalamtes Methoden, Ziele und Ergebnisse der archaeologischen Denkmalpflege. Dokumentiert wird aber auch, dass bei zahllosen Bauarbeiten Zeugnisse vergangenen Lebens unwiederbringlich verloren gehen. Farka: "Das ist bedauerlich, sind doch die Archive im Boden oft die einzigen Quellen, aus denen man Erkenntnisse ueber Lebensweisen, Arbeit, Sitten und Gebraeuche gewinnen kann. Fuer Zeiten mit schriftlicher Ueberlieferung bilden archaeologische Sachquellen eine wesentliche Ergaenzung.
Weinstadtmuseum Krems: Gerettet: archaeologische Schaetze Oesterreichs, 12. September bis 25. November, geoeffnet jeweils Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Auskuenfte: 01/534 15 267.
4. GLANZLICHTER OESTERREICHISCHER VOLKSMUSIK AUF NEUER CD
Das Beste aus mehr als fuenf Jahrzehnten
Wie das Konzept von aufhOHRchen generell, so soll auch die neue CD zur bewussten Beschaeftigung mit Musik anregen, Interesse fuer Volkskultur wecken und zur kreativen Auseinandersetzung motivieren, betonte der Praesident des Club Niederoesterreich, Dr. Erwin Proell, bei der kuerzlich praesentierten neuen CD der Volkskultur Niederoesterreich und des Club Niederoesterreich.
Die nunmehr dritte CD in der Reihe aufhOHRchen bietet in bisher einzigartiger Vielfaeltigkeit Einblicke in die Glanzlichter oesterreichischer Volksmusik. Die Aufnahmen stammen aus mehr als fuenf Jahrzehnten. Sowohl die ausgewaehlten Gruppen als auch die Stuecke gehoeren zum Besten, was die oesterreichische Volksmusikszene zu bieten hat. Volksmusik lebt, begeistert und reißt mit, wenn sie gespielt und gesungen wird. Aber sie braucht auch Dokumentation und Archivierung, um Tradition zu erfahren, erlaeuterten die Geschaeftsfuehrerin der Volkskultur Niederoesterreich, Dorli Draxler, und der Geschaeftsfuehrer des Club Niederoesterreich, Prof. Dkfm. Ernst Scheiber, die Philosophie, die hinter dieser einzigartigen Produktion steht.
Die CD aufhOHRchen, Glanzlichter ist zum Preis von 250 Schilling (18,16 Euro) zuzueglich Versandspesen beim Club Niederoesterreich, 1010 Wien, Bartensteingasse 2/2, Telefon 01/533 84 01, Fax 01/535 49 44, e mail club.noe@nextra.at, zu erhalten. Alle drei in der Reihe aufhOHRchen erschienenen CDs (Vorbilder, Klangbilder, Glanzlichter) sind zum Gesamtpreis von 500 Schilling (36,33 Euro) erhaeltlich.